Gedanken-Mix

Serve the good: Zeichnen inspiriert

Zeichnen ist etwas, das mich seit Jahren begleitet. Vor einigen Jahren konnte ich stunden- und tagelang den Stift nicht aus der Hand legen. Gezeichnet habe ich vor allem Menschen im Mangastil. Heute habe ich kaum noch Geduld, eine Zeichnung überhaupt fertigzustellen. Meist bleibe ich bei einfachen Skizze, die ihr vereinzelt auch in den Beiträgen hier auf dem Blog sehen könnt. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was dieses Thema auf einem Schreibblog zu suchen hat. Ganz einfach: Derzeit stecke ich in einem Kreatief. Egal was ich tippe und wie lange ich es verändere, es gefällt mir nicht. Zeichnen sollte meinen Geist lockern.

Ursprünglich wollte ich deshalb etwas aus meinem Projekt auf Papier bringen. Das hätte mir vielleicht einen neuen Blickwinkel beschert, doch im Grunde gelingt mir das nur an richtig guten Tagen. Dann kam die Rettung. Meine Freundin Stella Delaney schrieb gerade an einer Kurzgeschichte für eine Anthologie. Ihr Protagonist hat eine Abneigung gegen weiße Flächen und das kam mir bekannt vor. Ich vor einem weißen Blatt Papier, auf das eigentlich Worte gehören. Ich hatte sofort ein Bild im Kopf, das mich nicht wieder losließ. Ihr kennt das sicher. So als ob man einen guten Film gesehen hat, den man einfach nicht vergessen kann. Oder wenn man einen Gedanken hat, der einen mehrere Tage verfolgt. Jedenfalls setzte ich mich hin und machte eine winzige Skizze:

Skizze
Aus der Leinwand sollte so etwas wie eine schwarze Wolke wachsen.

Obwohl ich nur fünf Minuten brauchte wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich weder eine Ahnung hatte, wie eine Leinwand aussieht, noch wie die Proportionen des Menschen richtig waren. Meine Frustration steigerte isch ins Unermessliche und ich war kurz davor alles abzubrechen. Zum Glück hatte ich gute Unterstützung und rappelte mich auf. Ich entschied, meinem Mitbewohner abzuzeichnen und ein gutes Foto von einer Leinwand  als Vorlage zu nutzen. Und siehe da, es funktionierte. Bis halb zwei in der Nacht saß ich da, meinen Bleistift in der Hand und zeichnete, was das Zeug hält. Hier das Ergebnis:

AlanFürStella
Ich zeichne meist nur mit Bleistift und ergänze einige wenige Akzente.

Eigentlich hätte ich an der Stelle zufrieden sein können, aber wie es so ist, gefiel mir der Scan überhaupt nicht. Am PC sehen Bleistiftzeichnungen immer so blass aus. Ich wollte also mehr Kontrast und tiefe Schatten, weshalb ich mich meiner Photoshopkenntnisse und eines Grafiktabletts bediente. Im Grunde zog ich dabei nur die Linien dunkel nach, fügte Schatten ein und ergänzte etwas Rot.

AlanFürStella2600px

Was das Bild bedeutet ist gar nicht so leicht zusammenzufassen. Beim Zeichnen selbst, mache ich mir natürlich immer irgendwelche Gedanken, die ich dann aber in Sekunden verwerfe. Ich habe mir Stellas Figur ausgeborgt und sie im Grunde in einen neuen Kontext gesetzt.  Ich stelle mir vor, wie Alan einen Brief bekommt, in dem er aufgefordert wird, ins Militär einzutreten (der echte Alan ist Soldat, soweit mir das richtig im Kopf geblieben ist). In dem Moment als er das Schreiben öffnet und begreift, worum es geht, taucht vor ihm diese Leinwand auf und ein Schatten legt sich über ihn. Einerseits will er den Unschuldigen und Guten dienen, andererseits weiß er, dass Soldaten oft unmenschlich handeln müssen. Die angedeutete Zeichnung auf der Leinwand ist eine also Illusion, die sich in einer Explosion löst. Pow, und dann kommt die Dunkelheit.

Lasst es euch gut gehen.
+Mika+


Ich bitte darum, die Bilder nicht ungefragt zu verwenden. Ihr könnt sie gern teilen und weiterverbreiten, aber gebt bitte stets diese Seite und meinen Namen als Quelle an. Ich danke euch!

Schreibarbeit

Was fasziniert uns an fiktiven Welten?

Ob in George Orwells 1984, Tolkiens Herr der Ringe oder auch Neil Gaimans Niemalsland, überall werden künstliche Welten erschaffen, mit denen wir uns mehr oder weniger identifizieren können. Manche dieser fiktiven Universen sind so plastisch, dass wir uns wünschen, ein Teil davon zu sein. Doch was genau finden wir daran eigentlich so interessant? Mein heutiger Beitrag richtet sich an alle, die wie ich gern aus der Realität flüchten.


Der erste Schritt: Wir akzeptieren die Eigenarten der fiktiven Welt

Als der Herr der Ringe zum ersten Mal im Kino lief, hatte ich ein Gespräch mit einer Klassenkameradin. Während ich hin und weg von der Geschichte war, sagte sie nur trocken: „Ein Ring kann doch nicht sprechen. Das ist ja total bescheuert.“ Damals war ich schockiert, wie sie eine Fantasywelt mit unserer vergleichen kann, heute weiß ich, sie konnte sich nicht auf die Illusion einlassen. Für sie existierte nur das, was sie auch wirklich anfassen, sehen, riechen oder schmecken konnte. Ihre Aussage trifft im Grunde den Kern der Problematik „fiktive Welten“, denn diese funktionieren für uns nur, wenn wir deren Andersartigkeit anerkennen. Für Leser oder Leserinnen kann ein Fantasy- oder Science-Fiction-Roman demnach nur dann interessant sein, wenn er oder sie akzeptiert, dass es sich um eine Welt handelt, die unserer zwar ähnelt, aber eigene Regeln hat. Diese Regeln sind dabei nicht mit den Maßstäben unserer Wirklichkeit zu erklären, folgen aber einer Logik, die eigens für das Universums geschaffen worden sind. Autoren sind Architekten, die aus dem Nichts ein Haus bauen, in dem wir uns sofort wohlfühlen sollen. Dieses Haus ist jedoch kein Reihenhaus, sondern ein sehr merkwürdig anmutendes Haus mit schiefen Wänden und Dächern aus Papier. Es wirkt auf den ersten Blick befremdlich, aber wer sich auf eine Erkundung darin einlässt, wird Dinge entdecken, die er zuvor nie gesehen hat.

Wir müssen uns also auf die andere Welt und deren Regeln einlassen, ansonsten fällt der Bau in sich zusammen wie ein Kartenhaus. Ein wichtiges Element für den Erfolg dieses Unterfangens ist meiner Ansicht nach die Präsentation des Buches. Ich habe es schon viel zu oft erlebt, dass ich durch den Klappentext, das Cover oder eine irreführende Kategorie zu dem falschen Buch gegriffen habe und vom Inhalt enttäuscht worden bin. Nicht weil das Buch schlecht war, sondern weil es meine Erwartungen nicht erfüllt hat. Marketingstrategisch kann es vielleicht gut sein, durch einen allgemeinen Klappentext eine breitere Masse an Personen anzusprechen, so ein Vorgehen kann aber auch den gegensätzlichen Effekt haben. Ein Beispiel: Ein High-Fantasy Buch landet im Bereich Romance, da es auch um eine Liebesbeziehung geht. Im Klappentext wird zwar die fremde Welt erwähnt, jedoch vorrangig betont, es handele sich um eine atemberaubende Liebesgeschichte. Wir fangen an zu lesen und schon auf den ersten Seiten schlägt uns eine ausgeklügelte Fantasywelt mit zahlreichen Wesen entgegen, die wir nicht einordnen können. Kein Wunder, wenn wir verärgert sind. So ein Buch haben wir bei der Beschreibung auch nicht erwartet. Eventuell ärgern wir uns so sehr, dass wir eine bösartige Rezension verfassen. Zusammengefasst: Wir müssen wissen, auf was wir uns einlassen, damit wir der Welt darin eine Chance können.


Zweiter Schritt: Fuck you Realität

Wer von euch hat schon mal geträumt, dass er unsterblich ist, fliegen kann, zaubert oder unmenschliche Kräfte hat? So gut wie alle, nehme ich an. So manches Traumerlebnis ist sogar so toll, dass wir nach dem Aufwachen enttäuscht sind, doch wieder im ‚real life‘ festzustecken. Dieses Leben, wo es nicht mal möglich ist, ohne Anstrengung gute Noten zu schreiben oder bewundert zu werden, weil man toll aussieht, grandios zeichnet und super schnell läuft. Sprechen wir die Wahrheit einfach aus: Das Leben kann manchmal ziemlich frustrierend sein. Es ist also kein Wunder, dass wir der Realität den Stinkefinger zeigen und in eine andere Welt flüchten, die alles möglich macht, was wir uns erträumen. Fiktive Universen sind für uns also deshalb besonders interessant, weil sie unsere Fantasie anregen und Antworten auf das: Was wäre wenn … geben. Unmögliches wird möglich und wir sind mittendrin. In Fantasy geht es dabei meist um magische Phänomene, ungewöhnliche Wesen oder außergewöhnliche Kräfte. Science-Fiction bedient sich logischerweise an der Technik und wirkt auf den ersten Blick ‚realer‘. Allerdings werden dort technologische Errungenschaften möglich, die so manchen Ingenieur inspirieren oder Staatssysteme heraufbeschworen, die uns das Blut in den Adern gefrieren lassen.


Dritter Schritt: Entdeckungstour im Kopf

Vor Kurzem bin ich in einem Forum auf eine Diskussion über fiktive Welten gestoßen. Dort wurde unter anderem gesagt, dass diese deshalb so spannend sind, weil man sie erkunden könne. Im 15Jh. gingen Menschen auf Entdeckungsreisen und machten sich auf den gefährlichen Weg, unbekannte Länder zu finden. Heute sind so gut wie alle Gebiete auf der Welt entdeckt und mit dem Flugzeug leicht erreichbar. Die einzigen Unbekannten sind die Tiefsee und das Universum. Damit wir trotzdem wie Christopher Kolumbus auf unbekannten Gewässern segeln können, nehmen wir ein Buch zur Hand, stellen eine Kaffeetasse auf den Tisch und reisen durch eine uns völlig unbekannte Welt. Das ist wesentlich ungefährlicher als über den Ozean zu schippern und noch dazu kostengünstiger. Eine fiktive Welt im Buch muss damit so detailliert sein, dass wir daran interessiert sind, ihre Geheimnisse zu erforschen.


Nur was genau macht diese alternative Realität so plastisch, dass wir uns darin verlieren? Auf diese Frage gibt es, wie bei vielen komplexen Themen, keine einfache Antwort. Ein paar Dinge, die ich für wichtig halte, habe ich hier für euch formuliert.

  1. Liebe zum Detail: Je ausgefeilter die Welt ist, umso mehr können wir sie uns vorstellen. Dazu zählen neben Örtlichkeiten und Personen auch Namen, Geografie, Klima und vieles mehr. Es nutzt alles nichts, wenn in einem Sci-Fi Roman von ‚der Organisation‘ gesprochen wird oder von ‚der Regierung‘. Das kann zwar Spannung bringen, weil man wissen will, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, wenn jedoch der Autor selbst nicht weiß, worum es sich handelt, können wir uns nicht damit identifizieren.
  2. Unterschiede müssen sein. Faszinierend wird eine Welt immer dann, wenn sie sich von unserer eigenen unterscheidet. Fliegende Autos, Zeitsprünge, Magie, wenn Dinge passieren, die auf den ersten Blick unerklärlich sind, horchen wir auf. Wie kann das sein? Wieso funktioniert das? Auf die wichtigsten Fragen sollte es in einem Buch auch Antworten geben, aber nicht alles muss erklärt werden. Manche Dinge sind einfach so wie sie sind.
  3. Entdeckungstour: Eines der einfachsten Mittel, damit wir die Welt erkunden können, ist es, einen Protagonisten zu wählen, der die unbekannte Welt selbst neu erkundet. Harry Potter oder Alice im Wunderland sind nur zwei Beispiele, wo das gut funktioniert hat.

Wie das mit dem Weltenbau genau gemacht wird, könnt ihr entweder auf Tintenspuren oder aber unter Weltenbau-Wissen nachlesen. Und wenn ihr jetzt noch Energie habt und anzweifelt, dass ich das mit dem fiktiven Universum ordentlich mache, schaut einfach mal unter Hurt No One nach. Mein neuestes Schreibprojekt braucht eine künstliche Insel mit eigenem Staatsystem, Regeln und Gesetzen.

Ich verabschiede mich von euch und wünsche euch einen angenehmen Sonntag.

Bis nächste Woche

+Mika+


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Beitragsbild Bulb Fiction von Damn_unique Flickr.com

Gedanken-Mix, Schreibarbeit

Auf zu neuen Büchern

Zwei Wochen ist sie her: die Leipziger Buchmesse. Wer schon mal dort war, weiß, so ein Messetag ist anstrengend, aber seine Zeit wert. Leser wollen Autogramme, Autoren Kontakte knüpfen und Verlage ihr Programm präsentieren. Ich war in diesem Jahr am Freitag und Sonntag zugegen und habe alles mitgenommen. Von Vorträgen zum Self-Publishing über Lesungen mir bekannter Autoren oder Gesprächen mit Illustratoren war alles dabei. Einige meiner Erfahrungen möchte ich mit euch teilen.


Die Buchmesse löst in mir stets ein Gefühl von Euphorie aus. Es ist der kurze Blick in die erfolgreiche Buchwelt. Vor zehn Jahren berührten meine Füße zum ersten Mal die Hallen des Messegeländes. Damals kam ich als Mangafan, habe mich vom Japanhype mitreißen lassen und all die Zeichner bewundert, die dort ihre Sachen ausstellten. Dieses Jahr kam ich als Autorin und mischte mich unter das Volk der Verleger. Ich muss gestehen, das war eine ganz schöne Umstellung, denn die lockere Atmosphäre der Mangafans ist nicht überall zu spüren. Doch genau das macht die Leipziger Messe aus. Bunt mischt sich mit akkurat, chaotisch mit sortiert. Welten prallen aufeinander, begegnen sich, erfüllen einander und ich war mittendrin.


Self-Publishing: Marketing oder wie verkaufe ich meine Seele?

Meine erste Anlaufstelle war Halle fünf mit dem Bereich für Self-Publisher. Als ich am Freitagmorgen dort ankam, war die Halle gut besucht. Beinahe etwas zu gut. Die Anziehungskraft, die dieser Teil der Buchbranche innehat, war deutlich zu spüren. Ich startete mit Standbesuchen und einem Vortrag über Selbstvermarktung. Leser, so das Fazit, kaufen Bücher vor allem wegen des Inhalts, des Covers oder des Klappentexts. Die Wahl aufgrund eines Verlags ist eher selten. Eine Tatsache, die ich gut nachvollziehen kann. Bevor ich in die Buchwelt eintauchte, kannte ich höchstens Heyne oder Bastei Lübbe. Autorennamen oder Buchtitel sind für mich bis heute aussagekräftiger als ein Verlagsname. Euch geht es vielleicht ähnlich.

Der Grundtenor in Halle fünf war leicht zu erkennen: Self-Publishing ist Marketing und wer sich mit seinem Buch als Eigenverleger durchsetzen will, muss auch auf Qualität achten und mit Profis zusammenarbeiten. Ob Lektor, Grafiker oder Korrektor, ganz allein wird es schwer. Was auf den ersten Blick demotivierend klingt, hat mich angespornt und tausend Ideen in mir geweckt. Ich dachte, ich kann alles schaffen. Jetzt wo ich diesen Beitrag schreibe, sehe ich das etwas anders. Die von den Veranstaltern geführten Vorträge waren darauf aus, Autoren zu motivieren. Logisch, BoD, epubli und weitere leben von Self-Publishern und verdienen gut an ihnen. Es ist also nicht verwunderlich, dass es heißt, man braucht als Autor keinen Verlag. Ob das wirklich so einfach ist, wie es auf den ersten Blick aussieht, darüber lässt sich streiten.

Tatsache ist, der Autor soll eine „Marke“ werden, unter der ihr Leser euch etwas vorstellen könnt. So wie ihr genau wisst, ob euch eher Bücher von J.K. Rowling interessieren oder von Stephen King. Ich gebe zu, damit habe ich ein Problem. Ein Buch im Eigenverlag zu veröffentlichen bedeutet für mich Freiheit. Ich treffe eigene Entscheidungen und tue das, was ich für richtig halte. Marketing heißt jedoch, sich selbst verkaufen zu müssen und sich auch dem Mainstream anzupassen, um die Verkaufszahlen zu erhöhen. Nur verkaufe ich damit nicht auch meine Seele?


Verlagsspionage

Neben Vorträgen wollte ich in diesem Jahr gezielt Verlagsständen aufsuchen. Es heißt ja immer, man solle das Verlagsprogramm kennenlernen, schauen, ob es zu einem passt, eine Nische finden und sich dort einsortieren. Ich bin deshalb nicht zu den großen Publikumsverlagen gegangen. Das Spektrum dieser ist so groß, dass ich nie weiß, woran ich wirklich bin. Ich habe mich bewusst dazu entschieden, Kleinverlage aufzusuchen und bin dort als Leser aufgetreten. Meine Fragen waren breit gefächert, je nachdem, ob die Mitarbeiter am Stand Zeit hatten oder nicht.

Auf meiner Liste standen zehn Verlage. Bei einigen konnte ich schon beim ersten Blick auf den Stand feststellen, dass meine Werke nicht für sie in Frage kommen. Zu viel Fantasy, zu viel Romantik. In meine engere Wahl gefallen sind der El Gato Verlag, der Luzifer Verlag, der Amrûn Verlag und der Papierverzierer Verlag. Alle vier haben düstere Science-Fiction Werke im Programm und machen einen professionellen Eindruck. Ganz besonders der Stand von El Gato war sehr familiär. Ich saß etwa zehn Minuten gemütlich mit dem Verlagsinhaber auf einem Kissen und habe mich über die Bücher unterhalten, die dort produziert werden. Man sagte mir, es geht nicht um Massentauglichkeit, sondern um etwas Besonderes. Damit haben sie meinen Geist punktgenau getroffen. Ob ich mich nun doch bei Verlagen bewerbe, das entscheide ich demnächst.

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Der inzwischen sehr beliebte Drachenmondverlag auf der Messe. Mir gefallen die Cover sehr gut.

Auf der Suche nach Illustratoren

Wie einige von euch wissen, bin ich ein visueller Mensch. Ich zeichne selbst, fotografiere gern und bastele mit Photoshop Bilder zusammen, die ich für meine Geschichten verwenden kann. Kunst ist ein Teil meiner ganz persönlichen Leidenschaft und ich konsumiere sie in so gut wie allen Formen und Farben. Modern, historisch, abstrakt, detailliert. Warum also nicht auf der Buchmesse nach Inspiration suchen? Warum nicht Illustratoren ansprechen, mit denen ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann? Mit zwei Künstlerinnen konnte ich ins Gespräch kommen und vielleicht entwickelt sich ja in Zukunft etwas. Zum einen ist dies Synticfaye und zum anderen Miss Geisterhausen, deren Name mich einfach sofort begeistert hat. Synticfaye macht digitale Zeichnungen im Fantasybereiche, aber auch für Science-Fiction. Eines ihrer Bilder hat mich an mein Projekt Hurt No One erinnert, weshalb es in meiner Postkartensammlung landete. Miss Geisterhausen hat genau den düsteren und verruchten Stil, den ich liebe. Ihre Zeichnungen sind grob, aber doch wundervoll ausdrucksstark. Beim Betrachten ihrer Bilder kommen mir gleich unzählige Ideen für neue Geschichten.

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Links das Bild von Miss Geisterhausen, rechts das von Synticfaye. Seid so lieb und kopiert das Foto nicht. Alle Rechte liegen natürlich bei den Künstlern!

Lesungen auf der Messe

Ein weiteres Ziel für die Messe waren Lesungen. Ich wollte von den bekannten und unbekannten Autoren lernen, denn irgendwann will ich für euch auch eine Lesung ausrichten. Aus diesem Grund war aufmerksames Zuhören angesagt. Überall dort, wo gelesen wurde, blieb ich kurz stehen und ließ die Geschichte auf mich wirken. Bemerkt habe ich, dass viele Autoren sehr leise vorlasen und den Blickkontakt mit dem Publikum scheuten. Natürlich, das eigene Buch gibt Sicherheit, aber gut ist es nicht.

Mein persönliches Highlight war die Lesung von Matí, der aus seiner Kurzgeschichtensammlung „Des Monsters Makel“ vorlas. Auch wenn er mir später im Vieraugengespräch sagte, er habe einige Fehler gemacht (ich habe nichts bemerkt), fand ich seine Art vorzulesen einfach grandios. Mit einer lauten Stimme und starker Betonung weckte er sofort das Interesse seiner Zuhörer. Und dann hat er noch diese kratzig düstere Stimme, die perfekt zu seinen Geschichten passt. Einfach wundervoll.


 

Qindie auf der Buchmesse 2016

Und neben all den Dingen, die ich so schon vorhatte, gab es auch noch den Qindiestand. Die Autorengruppe, in der ich mich engagiere, hat es zum zweiten Mal möglich gemacht und einen Stand auf der Buchmesse organisiert. Mein Buch Sieben Raben war mit dabei. Ja wirklich. Es stand zwischen den anderen Büchern im Regal und glänzte in düsterem Blau. Wie stolz ich war und was das für mich bedeutet hat, kann ich gar nicht beschreiben.

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Ich vor dem Qindiestand. Das Bild wurde von Divina Michaelis geschossen.

Mir bleibt nur noch eins zu sagen: Wir sehen uns im nächsten Jahr zur Buchmesse!

+Mika+


Das Beitragsbild und das letzte Foto sind von Divina Michaelis

Schreibarbeit

Warum Self-Publishing? Hürden des Eigenverlags

Über Self-Publishing wird viel diskutiert. Für Autoren ist es die Möglichkeit, das eigene Buch nach eigenen Vorgaben herauszubringen. Für Verlage sind Eigenverleger ernst zu nehmende Konkurrenz und Leser wissen oft nicht, was sie von dem Ganzen nun eigentlich halten sollen. Mein Beitrag möchte einige Unklarheiten beseitigen, kann jedoch keinesfalls Vollständigkeit bieten. Denn sind wir mal ehrlich, dieses Thema ist so vielfältig, ich könnte ein Buch im Format von Herr der Ringe darüber schreiben.


Self-Publishing, im Deutschen auch Eigenverlag oder Selbstverlag, ist jedem inzwischen ein Begriff. Es ist eine Variante des Verlegens von Büchern. Dabei tritt der Autoren selbst in Vorkasse und veröffentlicht ohne die Unterstützung eines Verlags seine Bücher. Ob ebooks, Hörbücher oder Taschenbücher spielt dabei keine Rolle. Alles ist machbar. Autoren werden so zu Unternehmern. Sie kümmern sich nicht nur um das Schreiben des Buches, sondern auch um den Druck, die Vermarktung, den Kontakt mit der Presse, das Netzwerken und alles andere, was so anfällt. Man kann also sagen, die gesamte Verantwortung für die Qualität und den Erfolg des Buches lastet auf den Schultern der Autoren und es stellt sich die Frage: Wie schafft man das und was hat man davon?


Self-Publisher als Marketingspezialisten

Im Grunde genommen ist es heute ganz einfach, ein Buch zu veröffentlichen. Nehmen wir an, wir haben einen fertigen Text, der mehrfach korrigiert/lektoriert worden ist und gehen davon aus, dass es schon ein fachmännisches Cover, einen guten Titel sowie einen guten Klappentext gibt. Wer an diesem Punkt angelangt ist, muss sich nur noch die Frage stellen: Wie will ich mein Buch veröffentlichen? Als Ebook oder Taschenbuch? Der Neuling wird sofort zum ebook greifen, denn das verursacht in der Regel keine großen Kosten. Man wählt einen der zahlreichen Distributoren* wie Neobooks, Amazonas Kindle Publishing, Tolino Media und schon kanns losgehen. Distributoren Homepage öffnen, Daten einpflegen, was bis zu einen Tag dauern kann, dann drückt man auf „veröffentlichen“ und den Rest übernimmt das Team von bspw. Neobooks. Danach sollte sich das Buch im besten Fall ganz von selbst verkaufen. Sieht ja schön aus und macht was her, das Büchlein! Aber genau so funktioniert es nicht. Im Titel dieses Beitrags ist nicht umsonst das Wort „Hürden“ aufgeführt. Und von Schreibblockaden oder ganz klassischen Problemen des Schreibens ist hier gar nicht die Rede. Sowas kann sich ein Self-Publisher nämlich nicht leisten (siehe letzter Abschnitt).

Die grundsätzliche Hürde des Self-Publishing besteht nicht etwa darin, ein Buch zu veröffentlichen, sondern es zu verkaufen. Wie kann ich mein Werk im Amazonas der Bücherwelt sichtbar machen? Ich muss euch enttäuschen, auf diese Frage habe ich kein Patentrezept. Das gibt es auch nicht. Wer mehr darüber wissen will, schaut einfach mal auf die Seite von Matthias Matting, der sich ausführlich damit beschäftigt. Fakt ist, Autoren sollten im Eigenverlag auch die Rolle eines Marketingspezialisten übernehmen, obwohl sie sich dessen sehr wahrscheinlich nicht bewusst sind. Und Marketing ist harte, schweißtreibende und undankbare Arbeit. Es macht überhaupt keinen Spaß. Ganz ehrlich. Null, nada. Wer weiß, wie schwer es ist, bei einem Bewerbungsgespräch auf die eigenen Stärken zu verweisen, hat eine Ahnung davon, wie es sich anfühlt, das eigene Buch öffentlich als „kaufbar“ anzupreisen. Egal, ob man davon überzeugt ist oder nicht. Doch gerade das ist für Self-Publisher notwendig. Während man inzwischen überall freie Lektoren oder Coverdesigner findet, bin ich noch nicht über einen freien Werbespezialisten für Autoren gestoßen. Diesen Part übernehmen normalerweise Agenturen oder Verlage. Wer sich damit absolut nicht anfreunden kann, für den ist Self-Publishing nicht rentabel und wahrscheinlich nur Spaß an der Freude. Ein gelungenes Beispiel für gutes Marketing ist das Autorenprofil von Ilona Bulazel. Ihre letzte Buchankündigung bekam viel Zuspruch und niemand moniert, dass es sich im Grunde um ein Buch im Eigenverlag handelt. Merkt man ja auch nicht. Sieht alles top aus.


Warum eigentlich Self-Publishing?

Eine heikle Frage, die Autoren und Außenstehende völlig gegensätzlich beantworten. Autoren sagen: Weil ich mein eigener Herr sein will. Außenstehende sagen: Weil vom Verlag abgelehnte Autoren auf Teufel komm raus, ihr eigenes Buch veröffentlichen wollen. Wie bei allen Dingen liegt die Wahrheit in der Mitte. Ja, es gibt viele Autoren, die abgelehnt werden und einige davon veröffentlichen ihr Buch dann in Eigenregie, doch die Gründe für eine Ablehnung sind vielfältig. Es geht nicht immer nur um schlechte Qualität. Ein Verlag ist ein Wirtschaftsunternehmen. Wenn das Unternehmen Verluste wittert, wird eine Annahme verweigert, ansonsten kann es nicht haushalten. Ein Text, der nicht massentauglich ist, hat es beim Verlag demnach schwer, egal, ob gut oder nicht.

Ich habe mich insgesamt mit zwei Manuskripten direkt beim Verlag beworben und ja, ich habe Absagen bekommen. In meinen Absagen standen Dinge wie: Science-Fiction verkauft sich in Deutschland nicht gut (das war 2010 also vor Tribute von Panem) oder die Geschichte hat keinen Handlungsrahmen (2012 für das Manuskript „Das Geschick meines Feindes“). Ersteres war niederschmetternd, letzteres hat mir gezeigt, dass ein Verlag Geschichten mit einem bestimmten Schema sucht. Wer einen Thriller schreibt, sollte sich inhaltlich von Fitzek, Dan Brown oder anderen bekannten Größen inspirieren lassen und es ähnlich machen. Was der Leser kennt, kauft er auch, ist die Devise und funktioniert besonders gut bei Liebesromanen. Ein Buch mit zu individuellem Charakter ist nicht gern gesehen. Lange Rede kurzer Sinn. Verlage haben ihre eigenen Richtlinien, Vorstellungen, Ideen. Sie möchten das Cover bestimmen und ggfs. in das Werk selbst eingreifen, wenn sie es für richtig halten. Veränderungen können massiv oder gering ausfallen, je nach Manuskript. Autoren, die genau das nicht wollen, werden von sich aus auf eine Bewerbung beim Verlag verzichten. Die Hürde besteht dann darin, nicht als frustriert und qualitativ schlecht abgestempelt zu werden.


Veröffentlichung am Fließband

Ich bin weder ein fanatischer Anhänger von Self-Publishing noch ein jemand, der Verlage bejubelt. Jede Art der Veröffentlichung hat seine Vor- und Nachteile. Allerdings ist mir in den letzten Monaten eine Tendenz aufgefallen, die mich beunruhigt. Es ist kein Geheimnis, dass wir in Zeiten, wo neue Smartphones alle halbe Jahr auf den Markt geworfen werden und wir ein Überangebot von Luxusgütern haben, schnell, schnell etwas NEUES haben wollen. Ein Verlag sieht das nicht so eng, sie haben mehrere Bücher zur Auswahl, wenn ein Autor mal ein Jahr braucht, kein Problem. Im Self-Publishing ist das nicht so leicht. Ein Buch hat eine Halbwertszeit von drei Monaten. Danach ist es in den Listen von Amazonas und Co. verschwunden und die Verkaufszahlen gehen gegen null. Wer Self-Publisher ist, muss also Bücher wie am Fließband produzieren. Drei Bücher oder mehr im Jahr sind keine Seltenheit. Zu diesem Thema habe ich eine ganz klare Meinung: Ein in drei Monaten geschriebenes Buch kann niemals die Qualität eines Verlagswerkes haben. Schreibprozess, Lektorat, Korrektorat, Buchdruck, das alles geht nicht von heute auf morgen. Sicher kann man Routinen entwickeln und Bücher mit ähnlichem Konzept immer wieder produzieren, aber ist das wirklich sinnvoll? Ich weiß es nicht. Ich finde, das ist purer Stress. Mir ist klar, dass es aus kurzer Sicht gesehen, Sinn macht, so zu verfahren, bin aber der Ansicht, dass ein handfestes Werk Zeit braucht, anderenfalls können (müssen nicht) Bücher entstehen, die das negative Bild von Self-Publishing stärken. Ein Baum braucht hundert Jahre, um so hoch zu wachsen, dass wir staunend vor ihm stehen bleiben. Ein Buch vielleicht auch.

+Mika+


*Distributoren sind Anbieter, die meist online das Veröffentlichen und Vertreiben von Büchern ermöglichen.

Weiterführende Links:

Über Self-Publishing in Zeit Online.

Die Self-Publisher Revolution?!

Beitragsbild: www.literalis.net aus flickr.com

Gedanken-Mix, Schreibarbeit

Schreiben, das kann doch jeder!

In diesem Beitrag geht es um etwas Persönliches. Um meine Erfahrung mit dem Schreiben. Es geht nicht darum, wie ich schreibe oder warum, sondern darum, wie ich mich fühle, wenn ich über meinen Traum spreche. Ich sehe euch schon die Stirn runzeln: „Ist das jetzt auch so ein Blogeintrag bei dem gejammert wird was das Zeug hält?“ Ich kann euch beruhigen, das ist es nicht. Ich möchte euch von einem Dilemma berichten, das nicht so ungewöhnlich ist, wie es auf den ersten Blick scheint.


Beginnen wir mal ganz am Anfang. Es war einmal … Okay, okay, das würde zu lange dauern und nicht zielgerichtet sein. Der Anfang dieses Blogeintrags beginnt vielmehr mit mir und meiner derzeitigen beruflichen Situation. Einige haben es im Blog bereits verfolgt, im August 2015 habe ich mein Studium abgeschlossen und war plötzlich vogelfrei. Im Gegensatz zu vielen anderen, wusste ich sofort, was ich nach dem Studium machen will: Teilzeit arbeiten, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig schreiben zu können. Es war ein Gefühl von grenzenloser Euphorie nach sieben Jahren Studium endlich das tun zu können, was ich immer tun wollte. Die Realität sieht natürlich etwas anders aus. Wer hat schon Lust nach einem harten Arbeitstag abends noch in die Tasten zu hauen? Ich geb’s zu, ich nicht. Trotzdem schreibe ich viel und sehr regelmäßig. In erster Linie, weil ich daran glaube, dass es irgendwo da draußen Menschen gibt, die mit meinen Geschichten Spaß haben können. Als Autorin bin ich streng genommen Entertainer. Immer am Überlegen, wie ich die nächste Szene so eindrücklich wie möglich über die Bühne bringe. Wenn ich Wörter zusammensetze, habe ich mein Publikum immer vor Augen und stelle mir die Reaktionen vor. Berührt, schockiert, belustigt oder wütend? Das bereitet mir ungeheure Freude und treibt mich zu Höchstformen an.

Trotz alledem fällt es mir bis heute schwer, über das, was ich tue, zu sprechen. Das ist mein Dilemma und ein Widerspruch in sich. Am liebsten würde ich in die Welt hinausrennen und euch alle mit meinen Geschichten, ja, nennen wir es beim Namen, nerven. Meine Reaktion ist dann leider das Gegenteil von dem, was ich mir wünsche. Ich bleibe sitzen und behalte alles für mich. Sind ja eh nur meine dummen Ideen, oder?

Ich habe mich gefragt, warum das so ist? Andere plappern doch auch einfach drauflos. Ein Grund liegt auf der Hand: Ich gehe nicht den normale Lebensweg, sondern einen ungewöhnlichen, unsicheren. Kaum jemand wird anerkennend nicken, wenn ich ihm von meinen Zukunftsplänen berichte, es bricht viel eher betretenes Schweigen aus. Das gilt nicht nur für den Beruf des Autors, sondern genauso für all die anderen Kreativen im Bereich der Kunst oder Musik. Unser täglich Brot hat einen großen Nachteil: Es hat keinen konkreten Nutzen. Wer Hunger hat, muss essen. Wer zur Arbeit will, braucht ein Zugticket oder ein Auto. Bilder, Bücher, Lieder sind im Gegensatz dazu Luxusartikel, die für den Alltag nicht  überlebensnotwendig sind. Sie sind das Toping und das kann auch mal wegbleiben.

Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass angehende Autoren skeptisch beäugt werden. Aber nicht nur deshalb. Ein weiterer Faktor ist der folgende Gedanke: Schreiben, das kann doch jeder. Dazu braucht man nur einen PC und eine Tastatur, dann reiht man fleißig ein paar Wörter aneinander und schon … ist ein Roman aus dem Hut gezaubert. Kann ja nicht so schwer sein. Autoren wie Stephen King oder J. K. Rowling haben Talent! Die sind etwas Besonderes. Für alle anderen ist schreiben nur ein Hobby und mit dem lässt sich bekanntlich nichts verdienen. Es käme ja auch keiner auf die Idee zu sagen: Ach, ich gehe regelmäßig schwimmen und jetzt möchte ich davon leben. Die fünfzig Bahnen, dafür kann man mich ruhig bezahlen. Also die, die zugucken und sehen, wie außerordentlich grazil ich schwimme, meine ich.

Eine meiner Autorenkolleginnen sagte mal zu mir, dass sie sich als richtige Autorin gefühlt hat, als sie sich selbstständig machte. Das ist etwas Offizielles wie ein Studienabschluss oder ein Zeugnis. Den Titel Anwalt führt man zu recht, der Titel Autor lässt sich im Gegensatz dazu nicht bescheinigen. Man wird Autor über Nacht. Manche sagen, man habe erst ein Recht darauf, sich Autor zu nennen, wenn man eine Veröffentlichung vorweisen kann. Andere sagen, jeder, der schreibt, ist Autor. Mir ist das, ganz ehrlich, völlig egal. Ich weiß nur, dass ich meiner Tätigkeit einen Namen geben möchte. Ich bin Autorin, weil ich schreibe. Ich schreibe, weil ich Autorin bin. Warum ich also nicht über meinen Beruf sprechen kann, liegt in der Sache selbst begründet. Der Beruf Autor ist nicht verifizierbar.

Ein weiterer Hemmschuh bin ich selbst. Ja, richtig, ich selbst. Hat lange gedauert, mir das einzugestehen. Ich habe mir seit jeher mehr Unterstützung gewünscht. Wie habe ich mir diese Unterstützung vorgestellt? Von der simplen Frage nach dem: Was schreibst du grad?, bis hin zur Mund zu Mund Propaganda, weil meine Geschichten Begeisterung erwecken, wäre mir alles recht gewesen. Doch es kam nur wenig und ich fühlte mich abgelehnt und fragte mich, ob ich etwas falsch mache oder noch schlimmer, ob ich nicht weniger wert bin als beispielsweise der erfolgreiche Anwalt. Das klingt verrückt, aber solche Sachen kamen mir in den Kopf und ich denke, einigen unter euch geht es ähnlich.

Fakt ist: Seitdem ich offener mit meinem Wunsch zum Schreiben umgehe, bekomme ich mehr Resonanz als jemals zuvor. Wieso? Weil Begeisterung abfärbt. Ein graues Mäuschen wird neben dem schillernden Prachtexemplar einfach untergehen. Es ist also gar nicht so wichtig, sich zu fragen, ob wir anderen gerecht werden. Viel wichtiger ist es, sich einzugestehen, dass das Schreiben ein wichtiger Teil von uns ist, an den wir selbst glauben.

In dem Sinne wünsche ich euch allen noch einen erfüllten Valentinstag. Ich bin ja nicht so die Romantikerin, aber ein Schokoherz lässt auch mich weich werden. ;P

+Mika+

Valentinsraben

PS: War euch der Beitrag zu philosophisch? Keine Angst, solche Ausbrüche passieren mir höchstens alle paar Monate, ach nein Wochen. Wenn ich es mir recht überlege, passiert das alle paar Tage. Okay, ich bin ehrlich … stündlich.


 

Quellen:

Beitragsbild

Raben mit Herz