Aktuelles

Herbst 2020 wird finster …

… denn es ist soweit, der Veröffentlichungstermin meines neuen Romans, Goldrote Finsternis, steht fest. Wer von euch mir seit 2016 folgt, weiß, dass ich mir für diese Geschichte mehr Zeit gelassen habe als bei meinen letzten Büchern. Das musste so sein, denn ich wollte mich in Geduld üben und meine Kraftreserven sinnvoll einteilen. Wochen habe ich damit verbracht, am Gerüst des Buches zu feilen und sehe nun ein Ende. Am 22. September wird Goldrote Finsternis als E-Book und Taschenbuch erscheinen. Der Dienstag des Herbstanfangs, meiner liebsten Jahreszeit, die perfekt zum Buch passt.

GoldroteFinsertnis_Veröffentlichungstermin IG

Ein Rückblick

Ein kurzer Rückblick: Im Juli 2018 kam mir die Idee für einen Gruselroman. Ich wollte ein Monster im Wald erschaffen und eine Protagonistin erfinden, die ein Rätsel löst. Das Setting sollte ein Dorf im Nirgendwo sein. Ich wollte Nebel, seltsame Ereignisse, die ganze Palette an Gruselzeug, die ich zu Halloween so liebe. Zugegeben im Buch gibt es nicht ganz so viel Blut, weil das einfach nicht so mein Ding ist, dafür aber viel Spuk und ein bisschen Psychologie.

Mitte 2019 war der Erstentwurf fertig und ging Stück für Stück an meine Testler*innen. Im November konnte ich euch auf der Buch Berlin das Cover vorstellen und jetzt ist es nur noch ein winziges bisschen Warten und die Finsternis erblickt das Licht der Welt. Ich bin sowas von aufgeregt.

Was steht noch an?

Nicht viel. Derzeit arbeite ich an der letzten Hälfte der Überarbeitung, erstelle den Buchsatz, gebe den Text an meine Korrektorin und plane ein paar Aktionen zur Veröffentlichung. Definitiv wird es wieder eine Leserunde auf Lovelybooks geben, mit denen hatte ich bisher immer viel Freude. Leider ist meine Hausmesse, die Buch Berlin ja nun abgesagt worden, weshalb ich euch das Buch nicht direkt zeigen kann, aber ich denke, online geht da auch was. Vielleicht sogar mal wieder eine Lesung? Mal sehen.

GF - Buchsatz Entwurf
Etwas verschwommen, damit ihr den Text nicht lesen könnt: ein erster Entwurf für den Buchsatz. Erstellt habe ich ihn mit Scribus.

 

Bis dahin: dunkle Grüße von

+Mika+

Aktuelles, Gedanken-Mix

LBM 2017: Es wird anders

Nur noch eine Woche, dann geht in Leipzig wieder der Messewahnsinn los. Von Belletristik, Self-Publishing, Design und Mangas gibt es alles zu sehen und einen breiten Veranstaltungsplan. Für mich ist es DAS Ereignis des Jahres und dieses Mal wird es eine ganz neue Erfahrung, denn ich werde als Ausstellerin und Autorin hier und dort zu finden sein. Was ich genau mache? Das erfahrt ihr in hier im Beitrag.


Drachennacht

Habt ihr schon vom Drachenmondverlag gehört? Wenn nicht, ist euch da wirklich ein Hype entgangen. Lange Schlangen vor dem Messeständen zur Signierstunde sind keine Seltenheit, denn der Verlag hat ein gutes Konzept: schicke Designs und magische Fantasy. Letzteres ist nicht mein bevorzugtes Genre, aber es macht natürlich trotzdem Spaß sich unter das Fantasyvolk zu mischen. Am Messesamstag wird es abends eine Veranstaltung geben, die sich „1. Leipziger Drachennacht“ nennt und ein echter Geheimtipp ist. Ich hätte davon ja nichts mitbekommen, aber meine Freundin Stella Delaney hat zum Verkaufsstart der Tickets den Kampf gegen die überlasteten Server geschlagen und gewonnen, darum kann ich abends dabei sein. Ich freue mich riesig darauf!

Drachennacht


Papyrus Autor in Halle 5 D503: Da bin ich

Auf Facebook und an anderen Stellen habe ich kleine Hinweise gegeben und meine nächsten Bekannten und Freunde wissen es schon. Seit Dezember wohne ich in Berlin wohne und arbeite Seite an Seite mit dem Entwicklerteam von Papyrus Autor zusammen. Einer Software für Autoren, die aus Texten das Beste herausholt. Kein Wunder also, dass wir auch auf der Leipziger Buchmesse sind und ich mit aushelfe. Freitag, Samstag und Sonntag findet ihr mich also dort: In Halle 5 an Stand D503.

Und wenn ich nicht am Stand bin, bin ich mit Stella unterwegs, die extra aus der Schweiz angereist ist, trotz straffem Zeitplan! Wir werden am Donnerstag Leipzig unsicher machen. Leipzig, wir kommen! :3


Podiumsgespräch am Sonntag um 13:30Uhr, Stand D600

LBM_Podiumsgespräch

Ich werde in Leipzig als Autorin meinen ersten Auftritt vor Publikum haben. Anna Wagner von Epubli hat mich vor etwa zwei Monaten angesprochen, ob ich nicht an einem Podiumsgespräch teilnehmen möchte. Nun ist es soweit und ich bin wahnsinnig gespannt, wie das wird. Mit zwei anderen Autorenkollegen diskutiere ich über Strategien, wie man neben Beruf und Alltag eigentlich zum Schreiben kommt. Würde mich freuen, wenn der ein oder andere mal vorbeischaut.

Link zur Ankündigung: Veranstaltung


Taschenbuch Totenläufer und Sieben Raben

Last but not least, wer sich meine Büchlein als Taschenbuch anschauen möchte und mal das Gewicht testen möchte, der kann zum Qindie-Stand (Halle 5 C301) oder zum Epubli-Stand (Halle 5 D209) tingeln. Dort steht jeweils ein Büchlein von mir zum Anschauen, Prüfen, Reinlesen … dran riechen? Ich weiß, klingt verrückt, aber ich mag den Geruch von Papier einfach sehr. Weiß nicht, wie es euch geht.

Das war dann schon alles. Wir sehen uns auf der Messe. Ich freu mich.
Demnächst dann mal wieder einen ausführlichen Beitrag zum Schreiben hier auf dem Blog. Muss neben Umzug und allem anderen nur noch meine Routine wiederfinden.

+Mika+

Blogbeitrag_LBM_Foto.JPG

Aktuelles, Red-Mon-Stadt

Bezirk Null

Guten Abend ihr Lese- und Schreibbegeisterten,

einige von euch verfolgen mein Blog ja nun schon seit über einem Jahr und haben miterlebt, wie mein Manuskript Totenläufer Stück für Stück gewachsen und zu einem vollständigen Buch geworden ist. Alles begann mit einer Liedzeile und endete mit einem 400-seitigen Taschenbuch. Obwohl „endete“ der falsche Ausdruck ist, denn die Geschichte ist noch längst nicht zu Ende erzählt. Immerhin habe ich Band I mit einem bösen Cliffhanger enden lassen! Verzeiht mir. Nun, da Viele das Buch gelesen haben, darf ich es ja offiziell aussprechen. Ich habe einen Cliffhanger benutzt! Und ja, es fühlt sich gut an. War echt schwierig, das über Monate geheim zu halten. Zurück zum eigentlichen Thema. 2017 steht im Zeichen von Band II …


Was wird euch im nächsten Buch erwarten?

Es wird einige unvorhersehbare Wendungen geben, irgendwer entpuppt sich wohl als Feind und irgendwas passiert mit den Protagonisten. Ich weiß, damit habe ich eigentlich nichts gesagt und das war auch das Ziel, noch behalte ich die Details für mich. Aber im Laufe der nächsten Monate werde ich hier ein wenig vom Inhalt preisgeben. So viel soll aber schon mal gesagt sein: Es wird mehr Action geben. Immerhin ist ein gewisser Soldat nun auf freiem Fuß und kann seine charakterlichen Widersprüche ohne Hemmungen zeigen.

Heute geht es aber erstmal um den Titel. Letztes Jahr fiel es mir ja unheimlich schwer, überhaupt zu entscheiden, wie mein Buch heißen wird. Erst zwei Monate vor der Veröffentlichung wusste ich eine Lösung und das war doch ein wenig zu spät. Nun steht der Titel fest, bevor überhaupt die Rohfassung fertig ist, aber das motiviert:

Bezirk Null.jpg
Stellt euch das Ganze in Silver Coin Schrift vor. Ich bin gerade mit Netbook unterwegs und mir fehlt da die Schriftart.

Band II wird also „Bezirk Null“ heißen. Nicht Teppichläufer, nicht Silbermünzenverkäufer und auch nicht 203er. Es ist schlicht „Bezirk Null“.  Die Bezeichnung für einen Ort, der gar nicht existieren dürfte, aber es dennoch tut. So wie die Null für das Nichts steht. Ein Bezirk, der im Grunde ein Paradoxon ist. Ob da nun Chaos und bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen, wie behauptet wird, wird sich zeigen. Fakt ist, es liegt viel Schnee …


Zitat und wie weit bin ich?

Ich kann zumindest sagen, dass die erste Szene so gut wie fertig ist und 53.000 weitere Wörter, mit mehr oder minder guter Qualität, warten auf eine Überarbeitung. Ich habe ansonsten die Struktur durchdacht, muss aber noch einige Plotlöcher stopfen, die sich wie Abgründe vor mir auftun. Wie immer heißt es da: Aufgeben zählt nicht. Und falls es euch beruhigt … auch in meinem Buch wurde zur Abwehr von Fremden eine Mauer gebaut. So komisch ist das in den USA also alles gar nicht … Hier nun ein kurzes Zitat aus Band II. Damit verabschiede ich mich dann auch von euch:

zitat_bezirknull

Bis dahin
+Mika+


Totenläufer gibt es als Ebook und Taschenbuch bei Thalia oder auf Amazon.

cropped-headerdunkelfeder_januar2017.jpg

Aktuelles, Gedanken-Mix

Ihr seid gefragt

Wer einen Roman beendet, stellt sich stets die Frage: Wie geht es weiter? Oder besser: Was werde ich als nächstes schreiben? Und genau vor dieser Entscheidung stehe ich gerade. Wie ich euch hier auf dem Blog mitgeteilt habe, werde ich auch in diesem Jahr an dem Schreibmonat (NaNoWriMo) teilnehmen und an zwei verschiedenen Projekten arbeiten. Projekt eins ist klar: Band zwei meiner Reihe Silver Coin 203. Projekt zwei ist jedoch offen. Da kam mir die Idee, euch in meinen Entscheidungsprozess einzubeziehen und eine Umfrage zu starten. Deshalb stelle ich euch in diesem Beitrag die zwei Projekte vor, die ich gern schreiben möchte. Ich würde mich freuen, wenn ihr am Ende eure Stimme abgebt. Viel Spaß beim Lesen.


lichtinmakkuro

Licht in Makkuro

Genre: Fantasy, Grusel

Umfang: etwa 25.000 Wörter

Prämisse: Wovor wir uns wirklich fürchten sollten, sind nicht die dunklen Orte der Welt.

Kurzzusammenfassung: Ebony und ihre Eltern sind vor Jahren nach Makkuro verbannt worden. Ein Dorf, das tief unter der Erde liegt und beinahe vollständig ohne Licht auskommen muss. Die junge Frau erinnert sich noch an eine Zeit, in der sie in strahlendem Sonnenschein lebte und wünscht sich nichts mehr, als endlich dorthin zurückzukehren. Gerade als sie alle Hoffnung verloren hat, taucht unter dem Totenbaum im Zentrum des Dorfes ein helles Licht auf. Das Zeichen dafür, dass die Oberirdischen einem Einzigen die Chance gewähren, oberhalb der Erde das Glück zu finden. Ebony reagiert sofort, schnappt sich das Licht und macht sich auf den beschwerlichen Weg hinauf nach Lichtland. Doch was sie nicht weiß, es ist in Wirklichkeit gar nicht die Dunkelheit, die ihr Angst machen sollte, sondern jene Menschen aus anderen Dörfern, die genauso verzweifelt versuchen, an die Oberfläche zu gelangen.


sturmgeister

Sturmgeister

Genre: Geistergeschichte, Psychodrama

Umfang: etwa 25.000 Wörter

Prämisse: Es sind die Geister der Vergangenheit, die uns niemals loslassen.

Kurzzusammenfassung: Yoshitaka ist gerade 21 Jahre alt geworden und damit endlich erwachsen. Einen Tag nach seiner berauschenden Feier im Iizakaya findet er sich plötzlich in einem alten japanischen Haus wieder. An seiner Seite ein merkwürdig affenartiges Tier, das sich nicht abschütteln lässt. Als er nach und nach das Haus erkundet, begegnet er nicht nur völlig verängstigen Menschen, die dort eingesperrt sind und von einem Fluch sprechen, sondern auch Geistergestalten, die aus den Ritzen der Wände kriechen und versuchen, ihn zu töten. Doch was es genau mit diesen Wesen auf sich hat und weshalb sie Yoshitaka so bekannt vorkommen, erfährt er erst, wenn er den Fluch lösen kann. Anderenfalls wird er genauso enden wie alle in dem Haus.


Und nun kommen wir zur Umfrage. Ich weiß, um richtig bewerten zu können, welche Geschichte ihr gern lesen wollt, müsste ich euch wohl noch eine Leseprobe zeigen, allerdings stecken beide Projekte in den Kinderschuhen, weshalb ich darauf verzichte. Wählt einfach das Projekt aus, welches euch spontan und intuitiv am ehesten zusagt.


Bildquelle:

Licht

Japanisches Haus

Red-Mon-Stadt

Neel Talwar: Widersprüche und indirekte Antworten

 

Romane leben von ihren Figuren. Sie sind das Herzstück der Geschichte. Da gibt es nichts zu diskutieren. Lange Zeit habe ich mir kaum Gedanken über die Figuren in meinen Geschichten gemacht. Sie waren einfach da und haben mir gehorcht. Inzwischen bin ich der Ansicht: Nicht die Geschichte formt die Figuren, sondern die Figuren, die Geschichte. Zuerst das Huhn, dann das Ei sozusagen. In diesem Beitrag stelle ich euch deshalb eine der zwei Hauptfiguren aus meinem aktuellen Projekt vor. Und ganz ehrlich, das ist gar nicht so leicht. Es ist ein Drahtseilakt zwischen Details, die ich nicht verraten darf und Details, die euch interessieren. Ich hoffe, eine gute Mischung gefunden zu haben.


Neel: Ein Mensch mit Widersprüchen

Zu einer vernünftigen Charakterbeschreibung gehört ein Steckbrief mit den wichtigsten Informationen: Größe, Aussehen, Statur und so weiter. Alles Dinge, die so viel über einen Menschen aussagen wie Schuppen über Fische. Es sind Oberflächlichkeiten, die im Grunde den Blick auf das Wesentliche verstellen. Deshalb drehe ich den Spieß heute mal um. Zuerst der Charakter und dann, was sonst so zu einem Menschen gehört.

Ein Familienmensch auf Abwegen

Neel ist ein Familienmensch. Das ist das Erste, was es über ihn zu sagen gibt und das absolut Wichtigste. Gemeint sind damit nicht etwa eine Ehefrau und ein Kind (er hat weder das eine noch das andere), sondern seine Verwandten, Eltern und Geschwister. Für sie würde er wortwörtlich durch die Hölle gehen. Erst die anderen, dann er selbst, so ist die Logik. Wieso ist das so, wo doch prognostiziert wird, dass wir in ein paar Jahren alle selbstsüchtige Einsiedler sind? Im Gegensatz zu Protagonisten mit schlechter Kindheit und extrem negativen Erfahrungen, kann Neel auf eine liebevolle Kindheit zurückblicken, die ihn maßgeblich prägte. Bis äußere Umstände seine Eltern dazu veranlassten, nach Red-Mon-Stadt auszuwandern, war der Zusammenhalt zwischen den Verwandten sehr groß und er galt als der Vorzeigesohn/enkel/cousin. Aus diesem Grund ist Neel ein Mensch, der zwischen guten und schlechten Taten leicht unterscheiden kann. Eine Tatsache, die ihm nicht immer zum Vorteil gereicht ist.

Ein Soldat im Dienst der Stadtverwaltung

Neel ist Soldat. Kein Soldat, der in Kriegen kämpft, sondern jemand, der im Auftrag der Stadtverwaltung unangenehme Störfaktoren eliminiert. In zahlreichen Einsätzen ist er gezwungen, Dinge zu tun, die er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Er ist hin- und her gerissen zwischen Schuld, Pflicht und seinen Idealen, weshalb er kaum schläft, Alpträume hat und sich jeden Tag aufs Neue einreden muss, dass es schon irgendwie gut gehen wird. Ein Pulverfass, das nur darauf wartet, zu explodieren. Wenn ihr euch nun fragt, wieso zum Teufel wird jemand wie er Soldat, dann seid ihr auf der richtigen Spur. Ein Teil dieser Antwort ist der rote Faden des Projektes.

Die Vergangenheit ist die Brücke der Zukunft

Da Neels Heimatstadt gut überwacht ist und es kaum Orte gibt, wo er unbeobachtet sein kann, hat er eine Strategie entwickelt, um aus dem Alltag zu flüchten. Dazu zählt in allererster Linie das Sammeln von Geschichten. Nein, er hat keinen Bücherstapel bei sich zu Hause. Es geht um reale Geschichten von Menschen aus dem Alltag. Regelmäßig besucht er eine Bar, wo er sich in lockerer Atmosphäre mit den Besuchern unterhält. Dabei hält er immer Ausschau nach der Story, die ihn am besten von seinem eigenen Schicksal ablenken kann. Es ist also nicht verwunderlich, dass er sich mit der von Angst paralysierten Welt von Red-Mon-Stadt nicht identifizieren kann. Er hätte sich in unserer friedlichen Zeit wesentlich wohler gefühlt und kennt sich daher mit allem aus, was vor seiner Zeit war. Ob Filme, Bücher, Politiker, die Vergangenheit ist interessanter als die Gegenwart.

Kaminuhr_Neel
Was macht eine Uhr in diesem Beitrag? Neel liebt alte Sachen. Eine ähnliche Kaminuhr steht in der Wohnung seiner Eltern, so, wie viele andere Dinge, die die Familie importiert hat.

Neels anstrengende Seite …

Zu Neels ‚bad habits‘ zählt seine indirekte Art auf Fragen zu antworten. Er kann sich schlecht festlegen und redet daher lieber um den heißen Brei herum, als konkret zu sagen, worum es geht. Fragt man ihn beispielsweise, ob er schon mal darüber nachgedacht hat, seinen Posten als Soldat aufzugeben wäre seine Antwort zweideutig: „Mein Job ist manchmal nicht einfach.“ Im Klartext: „Ja hab ich, aber es gibt keine Alternative.“ Es ist für seine Umwelt daher so gut wie unmöglich herauszufinden, was er wirklich denkt oder meint. Das manövriert ihn mehrfach in unangenehme Situationen und bringt ihm einen unwiederbringlich schlechten Ruf ein. Außerdem gibt er in Notsituationen gern den Ton an und vergisst die Menschen um sich herum. Was nicht heißt, dass er sie nicht irgendwie doch im Kopf hat, aber sie sind erstmal nebensächlich. Er agiert in solchen Situationen zielstrebig, konzentriert und ergebnisorientiert. Das Ziel steht im Vordergrund und wer ihm in die Quere kommt, hat ein Problem.


Ein fiktives Interview zum Kennenlernen

Wie heißt es so schön, den Charakter einer Person erkennt man an der Sprache. Ob flapsig, aufbrausend, heiter, schüchtern, das alles erkennen wir in den verwendeten Worten, dem Tonfall und vielem mehr. Deshalb habe ich für euch ein kurzes Interview vorbereitet, das Neel in Aktion zeigt. Wichtig ist anzumerken, dass er sich in einer unbefangen Situation befindet und relativ sicher ist, dass ihm nachträglich kein Schaden entstehen kann.

I: „Wenn du etwas ändern könntest, was wäre das?“

Neel: „Das ist eine heikle Frage. Es gibt einiges, was mir nicht passt und noch viel mehr, was ich rückblickend anders gemacht hätte. Aber es ist wie es ist. Ich bin keiner von denen, die glauben, mit lautem Gebrüll, Parolen und einer Waffe in der Hand könne man die Welt zu einem besseren Ort machen. Das ist Blödsinn.“

I: „Damit sprichst du die Rebellen an, die in deiner Heimatstadt ihr Unwesen treiben?“

Neel: „Nun ja, das Bild passt ganz gut zu ihnen. Sie kommen mir sehr unorganisiert vor. Selbst ein Ameisenstamm hat eine bessere Planung.“

I: „Also würdest du dort etwas ändern?“

Neel: „Bei den Rebellen? Die sind nicht mein Problem. Wir sollten alle dabei bleiben, unseren eigenen Kram zu klären. Damit haben wir bis ans Ende unserer Tage genug zu tun. Und ich sag dir im Vertrauen, DAS würde die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort machen.“

I: „Das ist eine klare Ansage. Vertrittst du alle deine Ansichten so vehement?“

Neel: „Vehement … … … Schon mal einen Hund gefragt, ob er vor seinem Herrchen seine Ansichten vehement vertritt? Oder einen Fabrikarbeiter vor seinem Chef? Oder vielleicht einen Drogensüchtigen vor seinem Dealer?“

I: „Was hat das mit der Frage zu tun?“

Neel: „Ich bin Soldat. Ich habe gewisse Ansichten zu vertreten. Mehr sage ich dazu nicht.“

I: „Mit deinem Beruf bist du also nicht zufrieden?“

Neel: „Ich enthalte mich der Stimme.“

I: „In Ordnung, wechseln wir das Thema und kommen zur letzten Frage. Was würdest du den Menschen in Red-Mon-Stadt empfehlen?“

Neel: „Sie sollten daran glauben, dass Sicherheit ein Gefühl ist, das von innen kommt. Von einem selbst, verstehst du. Es ist nichts, was die Stadtverwaltung uns gibt oder für uns tut. Wer sich zu lange auf andere verlässt, landet irgendwann im Dreck. Und nicht nur das, wer zu lange einem bereits vorgegebenen Weg folgt, verlernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.“


So, und zum Schluss habe ich euch einen Steckbrief versprochen. Ursprünglich wollte ich den Standard machen. Geburtsdatum, Alter, Augenfarbe blabla. Das war mir im Endeffekt dann doch zu langweilig und ich habe entschieden, euch stattdessen Neels ID aus Red-Mon-Stadt zu basteln. Hier das Ergebnis nach zwei Stunden Photoshop:

RMSID_Neel
Ihr sucht das Geburtsdatum? Ich habe mir den Spaß erlaubt und es zwischen den Zahlen versteckt. Ich konnte es nicht lassen.

Bilderquellen:

Red-Mon-Stadt ID: Mika Krüger

Giampaolo Macorig von flickr.com

Kaminuhr