Hey ihr da draußen, die ihr wie ich gerade vor irgendeinem Bildschirm sitzt,
ihr wisst vielleicht noch, dass ich mich entschieden habe, ab sofort auch ein paar kürzere Beiträge auf meinem Blog zu veröffentlichen. In diesen geht es vor allem um Dinge, die mich aktuell bewegen, Neuigkeiten oder interessante Facts aus dem World Wide Web. Heute starte ich einfach mal damit und es gibt vielmehr zu berichten als die 300 Wörter, die ich mir als Grenze gesetzt habe.
Zuerst einmal möchte ich euch mitteilen, dass mein NaNo Projekt aus dem letzten Jahr nun ein beinahe fertiges Cover, einen Titel mit Untertitel, eine eigene Youtube Playlist und eine Pinterest Pinnwand (leider mit noch wenigen Inhalten) hat. Die drei ersten Sachen sind für ein Buch selbstverständlich, aber bei den letzten Punkten denkt ihr euch womöglich: Was, wer braucht denn sowas? Eine berechtigte Frage und ja, im Grunde „braucht“ das auch niemand. Allerdings, möchte ich, dass ihr euch die Welt, die ich da in meinem Büchlein erschaffe besser vorstellen könnt. Bücher sind zuerst einmal „nur“ Texte, aber sie erschaffen auch Bilder und heute haben wir so viele Möglichkeiten zu zeigen, welche Bilder mir im Kopf herumgegeistert sind, als ich den Text schrieb. Sicherlich stimmt da nicht alles mit dem überein, was ihr euch vorstellt. Kann ja auch gar nicht so sein, aber es lässt sich ja womöglich erahnen, welche Stimmung ich schaffen wollte. Ihr seid dann diejenigen, die entscheidet, ob ich das gut hinbekommen habe oder nicht.
Mein Highlight ist diese Woche aber wirklich das Cover. Der erste Entwurf ist ja bereits vor Monaten entstanden und gestern saß ich mit einem Freund aus der Unizeit zusammen und wir haben wirklich Kraft und Zeit und Schweiß investiert, damit es so wird, wie es jetzt ist. Ich weiß, ihr wollt es jetzt natürlich sehen, aber … ich muss gemein sein und mache einen fiesen Cliffhanger. Zu sehen bekommt ihr es erst Ende September, wenn die Veröffentlichung bevorsteht. Damit ihr nicht total mit leeren Händen ausgeht, gibt es dennoch einen winzigen Ausschnit mit einer kleinen Leseprobe aus einem der letzten Kapitel (noch nicht in der endgültigen Fassung). Hoffe, das ist zumindest eine kleine Entschädigung.
ursprünglich wollte ich keine Sommerpause einlegen, aber es ist soweit, ich komme nicht drumrum. Derzeit sitze ich an dem Feinschliff zu meinem Roman Hurt No One, der im Oktober erscheint. So sehr mir das Bloggen Spaß macht und ich den Austausch mit euch genieße, muss ich zumindest bis Mitte August mit dem Schreiben von Beiträgen pausieren. Warum? Ich schaffe sonst meine eigene Deadline zur Veröffentlichung nicht. Die Überarbeitung frisst wahnsinnig viel Zeit und kostet mich mehr Nerven als erwartet. Gerade heute saß ich wieder einmal von sechs Uhr dreißig (kein Witz) bis gerade eben (gut Pausen hab ich natürlich gemacht) an meinem Projekt und habe dennoch nicht mein Soll geschafft.
Womöglich werden sich nun einige von euch fragen, weshalb ich mir so einen Stress mache. Ich könnte ja auch gut und gerne die Veröffentlichung auf nächstes Jahr verschieben. Aber ganz so einfach ist das leider nicht, denn ich werde im November auf der Buchberlin vertreten sein und möchte euch dort mein neues Büchlein vorstellen. Außerdem, es muss ja mal fertig werden, oder? Seit letztem Jahr Juli (zu der Zeit entstand die Idee) sitze ich nun an diesem einen Roman und, seien wir mal ehrlich, ich könnte auch noch weitere zehn Jahre daran basteln, weil in Szene X das und das nicht stimmt oder in Szene Z der und der Protagonist zu viele Details verrät. Leider oder vielleicht ist es gut so, ist das Buch auch länger geworden als geplant, was meinen Zeitplan etwas durcheinander würfelt. Es gibt einfach sehr viele Figuren, viele ineinander verwobene Details und eine fremde Welt, die erklärt werden muss. Das ist, ich geb’s zu, eine gewaltige Herausforderung, die ich ein bisschen unterschätzt habe. Doch wie wir ja alle wissen, springt man über Hürden hinweg oder, wie es die Antagonistin aus meinem Projekt formulieren würde: „Über eine Hürde springt man nicht, sie wird ganz einfach so umfunktioniert, dass sie einen neuen, besseren Weg ermöglicht.“ Und wie war das? Sagte nicht schon Stephen King, man dürfe nicht einfach eine Idee aufgeben, nur weil sie einem zu schwer vorkommt. In dem Sinne kremple ich die Ärmel hoch und haue in die Tasten.
Ich verspreche euch jedoch, dass ich im August wieder für euch da sein werde! Bis dahin hört ihr von mir auf Facebook.
Am Ende nun noch ein kleines Statusupdate zu Hurt No One:
Wie viele Kapitel sind bereits geschrieben? 12 von 12.
Wie weit ist die erste Runde der Überarbeitung? Bin bei Kapitel 11 von 12.
Wie weit ist die zweite Runde der Überarbeitung? Bin bei Kapitel 7 von 12.
Wie weit ist die Korrektur auf ausgedrucktem Papier? Bin bei Kapitel 5 von 12.
Haben schon die ersten Testleser angefangen zu lesen? Ja. 😀
Gibt es schon ein Cover? Nein. 😦
Hat sich die Titelfrage geklärt und bleibt es bei Hurt No One? So gut wie und nein, es bleibt nicht bei Hurt No One.
Gibt es einen Klappentext? Ist in Arbeit.
Und nun wünsche ich euch einen wundervollen Restsonntag.
Romane leben von ihren Figuren. Sie sind das Herzstück der Geschichte. Da gibt es nichts zu diskutieren. Lange Zeit habe ich mir kaum Gedanken über die Figuren in meinen Geschichten gemacht. Sie waren einfach da und haben mir gehorcht. Inzwischen bin ich der Ansicht: Nicht die Geschichte formt die Figuren, sondern die Figuren, die Geschichte. Zuerst das Huhn, dann das Ei sozusagen. In diesem Beitrag stelle ich euch deshalb eine der zwei Hauptfiguren aus meinem aktuellen Projekt vor. Und ganz ehrlich, das ist gar nicht so leicht. Es ist ein Drahtseilakt zwischen Details, die ich nicht verraten darf und Details, die euch interessieren. Ich hoffe, eine gute Mischung gefunden zu haben.
Neel: Ein Mensch mit Widersprüchen
Zu einer vernünftigen Charakterbeschreibung gehört ein Steckbrief mit den wichtigsten Informationen: Größe, Aussehen, Statur und so weiter. Alles Dinge, die so viel über einen Menschen aussagen wie Schuppen über Fische. Es sind Oberflächlichkeiten, die im Grunde den Blick auf das Wesentliche verstellen. Deshalb drehe ich den Spieß heute mal um. Zuerst der Charakter und dann, was sonst so zu einem Menschen gehört.
Ein Familienmensch auf Abwegen
Neel ist ein Familienmensch. Das ist das Erste, was es über ihn zu sagen gibt und das absolut Wichtigste. Gemeint sind damit nicht etwa eine Ehefrau und ein Kind (er hat weder das eine noch das andere), sondern seine Verwandten, Eltern und Geschwister. Für sie würde er wortwörtlich durch die Hölle gehen. Erst die anderen, dann er selbst, so ist die Logik. Wieso ist das so, wo doch prognostiziert wird, dass wir in ein paar Jahren alle selbstsüchtige Einsiedler sind? Im Gegensatz zu Protagonisten mit schlechter Kindheit und extrem negativen Erfahrungen, kann Neel auf eine liebevolle Kindheit zurückblicken, die ihn maßgeblich prägte. Bis äußere Umstände seine Eltern dazu veranlassten, nach Red-Mon-Stadt auszuwandern, war der Zusammenhalt zwischen den Verwandten sehr groß und er galt als der Vorzeigesohn/enkel/cousin. Aus diesem Grund ist Neel ein Mensch, der zwischen guten und schlechten Taten leicht unterscheiden kann. Eine Tatsache, die ihm nicht immer zum Vorteil gereicht ist.
Ein Soldat im Dienst der Stadtverwaltung
Neel ist Soldat. Kein Soldat, der in Kriegen kämpft, sondern jemand, der im Auftrag der Stadtverwaltung unangenehme Störfaktoren eliminiert. In zahlreichen Einsätzen ist er gezwungen, Dinge zu tun, die er mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Er ist hin- und her gerissen zwischen Schuld, Pflicht und seinen Idealen, weshalb er kaum schläft, Alpträume hat und sich jeden Tag aufs Neue einreden muss, dass es schon irgendwie gut gehen wird. Ein Pulverfass, das nur darauf wartet, zu explodieren. Wenn ihr euch nun fragt, wieso zum Teufel wird jemand wie er Soldat, dann seid ihr auf der richtigen Spur. Ein Teil dieser Antwort ist der rote Faden des Projektes.
Die Vergangenheit ist die Brücke der Zukunft
Da Neels Heimatstadt gut überwacht ist und es kaum Orte gibt, wo er unbeobachtet sein kann, hat er eine Strategie entwickelt, um aus dem Alltag zu flüchten. Dazu zählt in allererster Linie das Sammeln von Geschichten. Nein, er hat keinen Bücherstapel bei sich zu Hause. Es geht um reale Geschichten von Menschen aus dem Alltag. Regelmäßig besucht er eine Bar, wo er sich in lockerer Atmosphäre mit den Besuchern unterhält. Dabei hält er immer Ausschau nach der Story, die ihn am besten von seinem eigenen Schicksal ablenken kann. Es ist also nicht verwunderlich, dass er sich mit der von Angst paralysierten Welt von Red-Mon-Stadt nicht identifizieren kann. Er hätte sich in unserer friedlichen Zeit wesentlich wohler gefühlt und kennt sich daher mit allem aus, was vor seiner Zeit war. Ob Filme, Bücher, Politiker, die Vergangenheit ist interessanter als die Gegenwart.
Was macht eine Uhr in diesem Beitrag? Neel liebt alte Sachen. Eine ähnliche Kaminuhr steht in der Wohnung seiner Eltern, so, wie viele andere Dinge, die die Familie importiert hat.
Neels anstrengende Seite …
Zu Neels ‚bad habits‘ zählt seine indirekte Art auf Fragen zu antworten. Er kann sich schlecht festlegen und redet daher lieber um den heißen Brei herum, als konkret zu sagen, worum es geht. Fragt man ihn beispielsweise, ob er schon mal darüber nachgedacht hat, seinen Posten als Soldat aufzugeben wäre seine Antwort zweideutig: „Mein Job ist manchmal nicht einfach.“ Im Klartext: „Ja hab ich, aber es gibt keine Alternative.“ Es ist für seine Umwelt daher so gut wie unmöglich herauszufinden, was er wirklich denkt oder meint. Das manövriert ihn mehrfach in unangenehme Situationen und bringt ihm einen unwiederbringlich schlechten Ruf ein. Außerdem gibt er in Notsituationen gern den Ton an und vergisst die Menschen um sich herum. Was nicht heißt, dass er sie nicht irgendwie doch im Kopf hat, aber sie sind erstmal nebensächlich. Er agiert in solchen Situationen zielstrebig, konzentriert und ergebnisorientiert. Das Ziel steht im Vordergrund und wer ihm in die Quere kommt, hat ein Problem.
Ein fiktives Interview zum Kennenlernen
Wie heißt es so schön, den Charakter einer Person erkennt man an der Sprache. Ob flapsig, aufbrausend, heiter, schüchtern, das alles erkennen wir in den verwendeten Worten, dem Tonfall und vielem mehr. Deshalb habe ich für euch ein kurzes Interview vorbereitet, das Neel in Aktion zeigt. Wichtig ist anzumerken, dass er sich in einer unbefangen Situation befindet und relativ sicher ist, dass ihm nachträglich kein Schaden entstehen kann.
I: „Wenn du etwas ändern könntest, was wäre das?“
Neel: „Das ist eine heikle Frage. Es gibt einiges, was mir nicht passt und noch viel mehr, was ich rückblickend anders gemacht hätte. Aber es ist wie es ist. Ich bin keiner von denen, die glauben, mit lautem Gebrüll, Parolen und einer Waffe in der Hand könne man die Welt zu einem besseren Ort machen. Das ist Blödsinn.“
I: „Damit sprichst du die Rebellen an, die in deiner Heimatstadt ihr Unwesen treiben?“
Neel: „Nun ja, das Bild passt ganz gut zu ihnen. Sie kommen mir sehr unorganisiert vor. Selbst ein Ameisenstamm hat eine bessere Planung.“
I: „Also würdest du dort etwas ändern?“
Neel: „Bei den Rebellen? Die sind nicht mein Problem. Wir sollten alle dabei bleiben, unseren eigenen Kram zu klären. Damit haben wir bis ans Ende unserer Tage genug zu tun. Und ich sag dir im Vertrauen, DAS würde die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort machen.“
I: „Das ist eine klare Ansage. Vertrittst du alle deine Ansichten so vehement?“
Neel: „Vehement … … … Schon mal einen Hund gefragt, ob er vor seinem Herrchen seine Ansichten vehement vertritt? Oder einen Fabrikarbeiter vor seinem Chef? Oder vielleicht einen Drogensüchtigen vor seinem Dealer?“
I: „Was hat das mit der Frage zu tun?“
Neel: „Ich bin Soldat. Ich habe gewisse Ansichten zu vertreten. Mehr sage ich dazu nicht.“
I: „Mit deinem Beruf bist du also nicht zufrieden?“
Neel: „Ich enthalte mich der Stimme.“
I: „In Ordnung, wechseln wir das Thema und kommen zur letzten Frage. Was würdest du den Menschen in Red-Mon-Stadt empfehlen?“
Neel: „Sie sollten daran glauben, dass Sicherheit ein Gefühl ist, das von innen kommt. Von einem selbst, verstehst du. Es ist nichts, was die Stadtverwaltung uns gibt oder für uns tut. Wer sich zu lange auf andere verlässt, landet irgendwann im Dreck. Und nicht nur das, wer zu lange einem bereits vorgegebenen Weg folgt, verlernt, eigene Entscheidungen zu treffen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.“
So, und zum Schluss habe ich euch einen Steckbrief versprochen. Ursprünglich wollte ich den Standard machen. Geburtsdatum, Alter, Augenfarbe blabla. Das war mir im Endeffekt dann doch zu langweilig und ich habe entschieden, euch stattdessen Neels ID aus Red-Mon-Stadt zu basteln. Hier das Ergebnis nach zwei Stunden Photoshop:
Ihr sucht das Geburtsdatum? Ich habe mir den Spaß erlaubt und es zwischen den Zahlen versteckt. Ich konnte es nicht lassen.
Vor einem Monat habe ich einen Beitrag verfasst, in dem es um eines meiner Jahresziele ging: Die Veröffentlichung meines Romanprojektes Hurt No One. Inzwischen gibt es einige Neuigkeiten, die ich mit euch teilen möchte. Warum solltet ihr jetzt weiterlesen? Durch meine Beiträge könnt ihr miterleben, wie nach und nach ein Buch entsteht. Es gibt jeden Monat ein Update mit Skizzen, Fotos und exklusiven Details zur Geschichte.
Die Rohfassung: Das Ende konnte nicht warten
Wer meinen letzten Beitrag gelesen hat, erinnert sich noch an die ungewöhliche Idee zum Showdown meines Buches. Die letzten vier Kapitel sollten erst entstehen, wenn das Manuskript vollständig überarbeitet ist. Grund dafür war die Überlegung, dass die ersten Kapitel wie das Grundgerüst eines Hauses sind und das Ende das alles entscheidende Dach. Wenn also das Gerüst nicht steht oder wackelt, brauche ich das Dach nicht bauen. In meiner Geschichte sind noch einige Stützpfeiler wackelig. Es passieren Dinge, die nichts mit der Handlung zu tun haben, Personen verhalten sich nicht ihrer Rolle entsprechend, einige Szenen sind nur in Auszügen vorhanden. Trotzdem habe ich mich entschieden, die letzten vier Kapitel zu schreiben und war am 04. Februar fertig. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?
Ich kam bei der Überarbeitung nicht voran, weil ich immer daran denken musste, wie ich das Ende am besten über die Bühne bringe.
Ich hatte das Gefühl, meinen Hauptfiguren Rina und Neel damit keinen Gefallen zu tun. Sie wirkten ungewöhnlich nervös und zappelig …
Ich wollte einfach etwas schreiben.
Demnach ist die Rohfassung meines Buches jetzt fertig. Insgesamt sind es 14 Kapitel mit rund 80.000 Wörtern. Angedacht war etwas weniger, allerdings hat mir meine dystopische Welt da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es muss eben doch mehr beschrieben werden als in einem Gegenwartsroman. So eine Zukunftsstadt mit ganz eigenen Regeln baut sich nicht von selbst.
Der Showdown: Action oder Strategie?
Mein Roman ist kein seicht dahinplätscherndes Buch mit einigen wenigen Spannungselementen. Da romantische Szenen so gut wie nicht vorkommen und wir uns in einer menschenfeindlichen Umgebung befinden, sind Geheimnisse, Rätsel und Aktionszenen meine Elemente, um euch bei der Stange zu halten. Es geht dabei nicht um stumpfes Geballer, sondern Verfolgungsszenarien, Verhaftungen oder psychologische Folter. Deshalb wollte ich ein Ende, das diese Grundstimmung auffängt und die vorherigen Szenen toppt. Logisch, ich will euch ja nicht enttäuschen.
An dieser Stelle möchte ich euch nicht spoilern oder zu viel verraten, aber trotzdem einen Einblick in meine Überlegungen beim Showdown geben. Es ging im Grunde um die Planung des Handlungsablaufes, was mich mehrere Tage Bedenkzeit gekostet hat. Meine Hauptpersonen sollen in einen Gebäudekomplex namens Safecity eindringen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass das Gebäude stark bewacht ist und wenige verwundbare Stellen hat (stellt euch Helmes Klamm in modern vor). Ich musste mich also fragen, wie kommen meine Hauptpersonen realistisch in das Gebäude hinein und wieder hinaus. Damit ich das halbwegs ordentlich planen konnte, habe ich eine Skizze angefertigt und mir die räumlichen Gegebenheiten vor Augen geführt. Das ist dabei herausgekommen:
Wie ihr sehen könnt ist links das Meer und rechts das Festland. Über den eigentlichen Gebäuden ist eine Glaskuppel. Unten rechts ist der Aufriss dargestellt. Meine Hauptpersonen wollen in das zweite Gebäude von links gelangen. Den so genannten Hygienetrakt.
Die Strategen in meinem Roman (Tom, Jay und Caren) haben sich dazu nun folgende Vorgehensweisen überlegt:
Ein Vorstoß über die Kanalisation mit einem Durchbruch durch eine Wand, hinter der sich Räume des Gebäudes befinden. Vorteil: Geht schnell und braucht wenig Vorbereitung. Nachteil: Zieht viel Aufmerksamkeit auf sich und könnte schief gehen, wenn man auf zu viel Widerstand trifft.
Ein Vorstoß über einen selbst gegrabenen Tunnel wie es die Gangster in Fortaleza 2005 oder auch Berlin 2013 gemacht haben. Vorteil: Es existieren bereits etliche Tunnel unterhalb von Red-Mon-Stadt, die man gut nutzen kann. Außerdem ist es möglich, selbst zu bestimmen, wo genau man im Gebäude herauskommt. Nachteil: Es dauert lange und die Frage ist, ob die Zeit für ein solches Unterfangen da ist.
Jemanden in das Gebäude schleusen. Vorteil: Sie haben einen Trumpf und könnten ihn ausspielen. Wenn alles glatt geht, kommt man einfach rein und wieder raus, ohne Ressourcen zu verschwenden. Nachteil: Es besteht ein sehr hohes Risiko entdeckt zu werden und wenn etwas schief geht, sind alle tot oder gefangen oder …
Für welche Variante würdet ihr euch entscheiden? Habt ihr andere Ideen? In der endgültigen Version gibt es zahlreiche Details, viele unerwartete Wendungen und Spielraum zur Improvisation. Bisher bin ich ganz zufrieden, werde mir aber vermutlich beim nächsten Lesen die Haare raufen und mich für meine Entscheidung verfluchen.
Hier noch kurz das Gebäude, das mich zu meiner Skizze von Safecity inspiriert hat. Es steht in Valencia und heißt Hemisfèric. Das Foto wurde von Maren Arndt geschossen. Ich finde es wunderschön.
Überarbeitung: Wo bin ich gerade?
Ich gebe zu, dass ich in letzter Zeit mit den Vorbereitungen für die Leipziger Buchmesse stark eingespannt war. Mein Taschenbuch Sieben Raben wird gedruckt, Flyer erstellt und noch vieles mehr, deshalb hatte ich nicht viel Zeit, um mich mit der Überarbeitung von Hurt No One zu beschäftigen. Das frustriert mich. Ich würde viel lieber mein neues Buch voranbringen als das, das ich bereits 2013 vollendet habe, aber es lässt sich nicht ändern. Kapitel eins wurde jedenfalls von den ersten beiden Testlesern auf Logikfehler hin überprüft und beide waren mit dem Text zufrieden. Ansonsten sitze ich nun an der ersten Überarbeitungsrunde von Kapitel zwei. Es kann nur noch vorwärts gehen.
Hurt No One ist ein Mehrteiler
In meinem letzten Beitrag habe ich das böse „T“ Wort benutzt. Ja, ich plane derzeit drei Bände für Hurt No One. Einige von euch werden mir nun vorwerfen, dass ich auf einen fahrenden Zug aufspringe. Schreibt ja jeder inzwischen eine Trilogie. Da habt ihr nicht mal unrecht und ja, mich nervt der Hype auch. Ich habe mich allerdings nicht für mehrere Bände entschieden, weil die Geschichte so komplex ist oder ich dadurch mehr Verkäufe generiere. Ursprünglich wollte ich einfach nur mehr Zeit mit meinen Hauptfiguren verbringen. Meine letzten drei Buchprojekte (zwei davon schlummern in Schubladenland) waren relativ kurz. Außerdem habe ich viele Kurzgeschichten geschrieben und musste mir daher oft neue Figuren ausdenken, die nie wieder (oder ziemlich wahrscheinlich nicht) in meinen nächsten Geschichten auftauchen werden. Ehrlich, das ist schon traurig. Abschied fällt mir schwer. Deshalb schreibe ich nun mehrere Bände und fühle mich damit richtig gut. Die vorläufigen Untertitel heißen derzeit: Totenläufer, Racheland und Kalter Sturm. Die letzten beiden Titel werden sich wohl noch ändern.
Zum Abschluss ein Wort aus Red-Mon-Stadt
Beim letzten Mal habe ich euch einen Auszug aus dem Glossar zu meiner Dystopie vorgestellt. Das werde ich heute fortsetzen und euch eine der wichtigsten Personengruppen in meiner Welt vorstellen:
Lorca: Eine diskriminierte Minderheit. Lorca unterscheiden sich in wenigen Merkmalen vom Menschen. Der Forscher Albertus Lorca entdeckte das Gen, welches die Differenzierung verursacht, weshalb man diese Menschen mit seinem Namen ruft. Lorca entwickeln im Zuge ihrer Pubertät außergewöhnliche Fähigkeiten, die sich von Person zu Person unterscheiden. Sie haben eine durchscheinend helle Haut mit schwacher Pigmentierung und leuchtende Augen unterschiedlicher Farben. Sie sind in Red-Mon-Stadt nicht erwünscht, da sie als Gefahr eingestuft werden. Es wird behauptet, sie tragen eine gefährliche Krankheit in sich, die man gemeinhin als Lorcakrankheit bezeichnet. Sie soll höchst ansteckend sein und nach einem kurzen Krankheitsverlauf sofort zum Tod führen.
Ich danke euch für euer Interesse an meinem Blog und meinen Geschichten und wünsche euch einen angenehmen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche.