Gedanken-Mix

Rezension zu Sieben Raben

In der letzten Woche habe ich von Christian Milkus eine sehr gute Rezension zu meinem Buch Sieben Raben bekommen, über die ich mich unwahrscheinlich gefreut habe. Da mir aufgefallen ist, dass ich hier auf dem Blog noch gar keine Leserstimmen veröffentlicht habe, hole ich das an dieser Stelle nach und poste seine Rezension hier als Gastbeitrag.


„Criminal Mystery ist heute angesagt: „Sieben Raben“ von Mika M. Krüger. Angelehnt an das Grimmsche Märchen und übertragen ins Moderne, wird die junge Frana von sieben Raben begleitet, wohin sie auch geht. Schon bald stoßen ihre rätselhaften Begleiter sie auf dunkle Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit. Sie forscht nach und gerät so ins Visier gefährlicher Männer, die es schon seit ihrer Geburt auf sie abgesehen haben.

Ich mag düstere Geschichten, und somit war das Buch genau das Richtige für mich. Solche Bücher leben von der Atmosphäre, und das hat die Autorin sehr gut umgesetzt. Es ist ein stimmungsvolles Buch, das man abends im Bett während eines Gewitters lesen kann oder vorm Kamin mit Pfeife und Scotch in der Hand (ja, ein Kakao tut’s auch). Die Beschreibungen sind gut gelungen, und der Schreibstil ist sehr sanft und flüssig, sodass die Atmosphäre auch über das ganze Buch hinweg bestehen bleibt. Auch das Umschalten gelingt der Autorin wunderbar, so gibt es zwischendurch actionreiche Szenen, die wirklich packend geschrieben worden sind, und emotionale Szenen, die zum Nachdenken anregen.

Frana ist durch ihre liebenswürdige, aber auch sture und freche Art sehr sympathisch, und die Raben gaben der Geschichte von Anfang an den richtigen Flair. Franas Nachforschungen werden schön linear beschrieben, ohne unnötiges Blabla. Dadurch ist das Buch relativ kurz, dafür aber – wie sagt man so schön – knackig.

Für mich hat das Buch nur einen größeren Kritikpunkt: das Ende. Es war nicht schlecht, jedoch platzte keine Bombe, sondern eher ein Bömbchen. Etwas schade, denn da wurde Potential verschenkt. Insgesamt gesehen ist das aber nur ein kleiner Wermutstropfen. Mystery-Fans werden an der frechen Frana und ihrer tollkühnen Rabenbande definitiv ihre Freude haben und das Buch nur schwer beiseite legen können. Thumbs up!“


Wer ist Christian Milkus?

ChristianMilkus

Christian Milkus ist Autor und Geotechnologe. Er schreibt Fantasy und wird demnächst seinen Debütroman „Der Schatten in mir“ herausbringen. Es ist ein dunkler Fantasy Roman, der in einer mittelalterlichen Welt spielt. Das Besondere daran? Es gibt eine mutige Protagonistin, die trotz Borderline ihren Weg geht. Hier geht es zu seiner Webseite.

Gedanken-Mix, Schreibarbeit

Antagonistische Kräfte: Die Welt als Feind

Nachdem ich mich in meinem letzten Blogbeitrag mit einem kritisch diskutierten Thema auseinandergesetzt habe, geht es heute etwas ruhiger zu. Langweilig wird es deshalb nicht. Anlässlich einer Blogparade werde ich mich heute mit einem Teilaspekt des komplexen Themengebiets Antagonisten beschäftigen. Eines, das meiner Ansicht nach oft vernachlässigt wird: die antagonistischen Kräfte in Geschichten.


Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich an den Gegenspieler der Hauptfigur eines Romans denke, dann habe ich zuallererst das Bild einer Person im Kopf. Logisch, das Wort bezeichnet etwas Konkretes und bezieht sich nicht auf ein abstraktes Konzept. Trotzdem gibt es Bücher, in denen nicht etwa eine Person das Kontra zum Protagonisten darstellt, sondern eine antagonistische Kraft. Nur was genau könnt ihr euch darunter vorstellen? Im Gegensatz zu einem Antagonisten als Mensch, Tier o. ä., der/das spricht, ein Gesicht hat und daher leicht im Buch auszumachen ist, sind antagonistische Kräfte nicht ganz so leicht zu erkennen. Es handelt sich um eine natürliche, technische, gesellschaftliche ‚Sache‘, die pauschal gesagt, dem Glück des Protagonisten im Weg steht. Meiner Ansicht nach haben diese Kräfte drei Ebenen: natürliche Hindernisse, vom Menschen geschaffene Hindernisse und persönliche Hindernisse. Was ich mir darunter vorstelle erkläre ich kurz und gebe dazu auch ein paar Beispiele.

Natürliche Hindernisse: Hierzu zählt alles, worauf der Mensch selbst keinen Einfluss hat/hatte. Höhere Mächte, göttliches Handeln, biologische Gegebenheiten. Dinge, die im Grunde sind wie sie sind.

  • Krankheit: Ob eine todbringende Krankheit, die zu spät diagnostiziert wird, Alzheimer, eine Behinderung oder gar eine psychische Störung, sie alle können gegen das Glück des Haupthelden wirken und haben oft einen sehr dramatischen Einfluss auf die Handlung.
  • Naturkatastrophen: Zerstört ein Tornado, eine Flut oder ein Tsunami die Existenz einer Hauptperson, hat diese es nicht einfach. Besonders dann nicht, wenn eine Reihe von Katastrophen aufeinanderfolgen.

Vom Menschen Geschaffene Hindernisse: Ob technische Errungenschaften, deren Sklave wir werden, ein unmenschliches Staatssystem, Kriege oder Armut. Das alles sind Dinge oder Konzepte, die Menschen beeinflussen und meist künstlich geschaffen worden sind.

  • Die Gesellschaft: Wer kennt es nicht selbst? Unserer Gesellschaft sind Grenzen gesetzt. Sie gibt uns vor, wie wir uns zu verhalten haben, was falsch ist und was nicht. In Romanen können diese Grenzen den Antagonisten einschränken und damit gegen seine Ziele wirken.
  • Das Umfeld: Dazu zählen Familie, Freunde, Verwandte, Bekannte, vielleicht auch der Ton auf der Arbeitsstelle. Wer in einem Umfeld aufwächst, das Homosexualität ablehnt, selbst jedoch sein Coming Out plant, wird dieses als Hemmnis wahrnehmen.
  • Invasionen/Krieg: Wenn die feindliche Armee nicht gerade Personen hat, die einen Namen tragen und gezielt gegen den Protagonisten wirken, ist auch das eine antagonistische Kraft. Denken wir nur an Duddits Dreamcatcher, wo sich intelligente Aliensporen als Gegner der Menschheit entpuppten und zu ihrem Vorteil beeinflussten.

Persönliche Hindernisse (Psyche): Der Verstand ist unser Gefängnis. Wer glaubt, die Welt ist schwarz, feindlich und bösartig, der empfindet das nicht einfach nur so. Es ist eine Tatsache, die einen Menschen zerstören kann.

  • Phobien: Ängste gehören zum Beispiel dazu. Eine Person, die vor Panik nicht mehr den Raum verlassen kann, weil sich das Draußen wie ein Feind anfühlt, braucht viel Kraft, um diesen inneren Gegenspieler zu besiegen.
  • Die Vergangenheit: Unsere Erfahrungen prägen uns maßgeblich. Manche leben so sehr in der Vergangenheit, dass sie das Jetzt nicht mehr ertragen. Sie sind heimgesucht von quälenden Erinnerungen und können sich auf nichts Neues einlassen. Denn es könnte immer wieder passieren.

Ihr seht, hinter beinahe allen Dingen verbergen sich antagonistische Kräfte. Gerade sitze ich in meinem Wohnzimmer und tippe diesen Beitrag, den ich natürlich unbedingt heute noch fertigstellen möchte. Man stelle sich nun vor, das Stromkabel gibt den Geist auf und der Akku hält nur noch eine halbe Stunde. Der Kampf mit der Zeit beginnt und am Ende scheitert alles, weil der Laptop zu früh von alleine herunterfährt. Was für ein Drama!


Die Gesellschaft als antagonistische Kraft

Ich wollte diesen Beitrag schreiben, weil ich Dystopien liebe. Ein Genre, in dem es oft nicht Personen sind, die gegen Protagonisten wirken, sondern politische Gegebenheiten, gesellschaftliche Normen oder Systeme. Wie so etwas aussehen kann, möchte ich an einem prominenten Beispiel einmal aufschlüsseln.

In Fahrenheit 451 von Ray Bradbury ist die antagonistische Kraft eindeutig: Ein politisches System, in dem alle Menschen gleichgeschaltet leben sollen, um Unzufriedenheit im Keim zu ersticken. Deshalb werden eigene Gedanken unterdrückt und das Lesen von Büchern ist verboten. Wer ein Buch besitzt, macht sich strafbar, wird von der Feuerwehr aufgespürt und verschwindet spurlos. Es gäbe mehrere Möglichkeiten, daraus eine spannende Geschichte zu entwickeln.

  1. Der Protagonist ist eine Figur, die in diesem System geboren ist, aber in einer Familie aufwächst, die dennoch Bücher sammelt. Dieses Geheimnis wird aufgedeckt und der Held wird plötzlich vom Staat bedroht.
  2. Die Hauptfigur ist jemand, die durch unglückliche Umstände in der Welt landet und sich mit den Gepflogenheiten nicht abfinden kann (Zeitreise zum Beispiel).
  3. Es handelt sich um jemanden, der eigentlich mit dem System einverstanden ist, durch einen Schlüsselmoment darauf stößt, dass dieses nicht funktioniert. Er entscheidet sich, es nicht mehr zu akzeptieren.

Ray Bradbury wählte das letzte Szenario. Sein Held ist ein Feuerwehrmann, der damit beauftragt ist, Bücher zu verbrennen. Er ist verheiratet, ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft und hätte keinen Grund, am System zu zweifeln. Trotzdem wirft ihn der Kontakt mit einer jungen Frau aus der Bahn. Zwischen ihnen gibt es keine Liebesbeziehung, doch ihre Gespräche sind so intensiv, dass er alles in Frage stellt. Plötzlich bemerkt er, wie unglücklich er ist, weil er emotionslos und in Highspeed durch die Zeit rauscht, ohne darüber nachzudenken. Im Grunde wirkt die antagonistische Kraft des Buches erst, als der Protagonist selbst entscheidet, sich gegen die Gesellschaft zu wehren, die ihm dann in Form eines Roboterhundes und seines Chefs Steine in den Weg legt. Das erzeugt Spannung, denn zuerst fallen wir ahnungslos in diese Welt und sind schon fast schockiert, wie ’normal‘ dieses gefühlskalte Leben für den Feuerwehrmann ist. Eine Erleichterung also, dass er sich wehrt.


Ein Fazit

Und wozu jetzt der ganze Aufwand, wenn es im Grunde doch viel einfacher ist, dem Protagonisten einen Antagonisten gegenüberzustellen, der einfach nur der Böse ist? Der Inbegriff eines Psychopathen sozusagen, der alles daran setzt, den Protagonisten zu Fall zu bringen. Ganz einfach, ein schwarz-weiß Schema ist oft langweilig und schnell zu durchschauen. Wenn wir wissen, dass der Antagonist böse ist und damit eindeutig verlieren wird, haben wir kein Interesse mehr daran, das Buch zu Ende zu lesen. Eine antagonistische Kraft ist im Gegensatz dazu sehr schwer zu begreifen. Sie hat kein Motiv und kein Ziel und entzieht sich so gut wie jedem äußeren Einfluss. Eine Krankheit kommt einfach, ein Tornado genauso, die Gesellschaft ist träge und nicht von einem Augenblick auf die andere zu ändern. Doch genau darum geht es, die Unberechenbarkeit, das Ungewisse, die Frage, ob der Held es trotz aller Widrigkeiten schafft. So wie wir selbst in unserem Leben uns immer wieder persönlichen Antagonisten gegenübersehen.

Vielleicht habt ihr ja noch Beispiele aus Büchern, in denen antagonistische Kräfte wirken, die nicht zu den hier im Beitrag erwähnten gehören. Schreibt sie doch einfach in den Kommentar. Ich freue mich auf eure Meinung.

Gedanken-Mix

Gestatten, ich bin der Antagonist

Guten Abend ihr Lieben,

ich habe es heute nicht geschafft, einen Blogbeitrag zu verfassen. Eigentlich wollte ich euch die Protagonistin aus meinem derzeitigen Projekt vorstellen, aber wie es so ist, hatte ich Besuch, war im Zoo und habe in der letzten Woche nur an der Überarbeitung meines Projekts gesessen.
Deshalb reblogge ich heute diesen wundervollen Beitrag meiner Autorenfreundin Stella Delaney. Es geht um ein wichtiges Thema beim Schreiben eines Romans: Die Antagonistin oder den Antagonisten. Ich denke, es gibt einige Details zu lesen, die ihr noch nicht wusstet. Von daher, viel Spaß.

Schönen Restsonntag
+Mika+

Avatar von Stella DelaneyStella Delaney

Jonathan steht am Morgen auf. Die Sonne scheint durch sein Fenster, und draussen singen die Vögel. Er ist sofort total ausgeschlafen und startet mit Kaffee und einem leckeren Frühstück in den Tag. Auf dem Weg zur Arbeit geschieht absolut nichts, und er kommt wie immer rechtzeitig ins Büro. Seine Mitarbeiter grüssen ihn freundlich, die Chefin lächelt ihm zu und die Arbeit macht mal wieder total Spass…

Ganz ernsthaft, würdest du so eine Geschichte lesen wollen? Wahrscheinlich nicht.

(gettyimages) (gettyimages)

„Es passiert ja gar nichts“, würdest du dich wahrscheinlich beschweren und das Buch kurzerhand weglegen.

Denn wie wir alle wissen, interessieren wir uns mehr dafür, wer wen betrogen und wer mit wem gestritten hat, als für eine harmonische Beziehung oder einen friedlichen Alltag. Und genauso ist es in der Literatur. Eine Geschichte über einen Helden, dem alles gelingt, ist einfach nur totlangweilig. Ein spannender und guter Plot lebt vom Konflikt.

Und da…

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Gedanken-Mix

Achtung, Hobby-Autoren sind keine „echten“ Autoren … oder?

In den letzten Tagen bin ich im Social Media über einige Diskussionen zum Thema Hobby-Autor gestoßen und habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Ernsthaft und völlig wertfrei. Und nein, es geht hier jetzt nicht um Wortklauberei. Im Gegenteil, das ist ein sehr wichtiges Thema, das wir endlich einmal ausdiskutieren müssen. Kann ja nicht sein, dass sich jeder einfach so Autor nennt, wo kommen wir denn da hin? Das wäre ja fast so als ob wir in einer Anarchie leben würden!!! Geht nicht, gibt’s nicht. Davon sind zumindest einige überzeugt.


Fangen wir aber mal beim Urschleim an und stellen uns gemeinsam etwas vor. Lieselotte Schreibwahn liest einen wundervollen Roman über eine junge Frau, die sich selbst aus den Zwängen der Gesellschaft befreit und so ihren Traumprinzen findet. Das Buch gefällt ihr so gut, dass sie anfängt, ein eigenes Buch zu schreiben. Sie tippt und tippt und tippt und irgendwann entsteht ein ganzer Roman. Da denkt sie: „Ach, wär doch ganz nett, wenn das Werk auch als Taschenbuch oder ebook erscheint. Sagen ja alle mit Self-Publishing kann man viel Geld machen.“ Daher informiert sie sich, überarbeitet ihr Werk, löscht einige Fehler, erstellt sich ein Pseudonym und veröffentlicht ihr Buch. Als sie fertig ist, lehnt sie sich im Stuhl zurück und denkt: „Hach, jetzt bin ich wirklich Autorin!“ Nur leider hat Lieselotte Schreibwahn alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, um in der hiesigen Autorenwelt als ‚echte‘ Autorin zu gelten. Denn sie ist eigentlich nur eine billige Kopie von diesen Menschen in strahlender Ritterrüstung. Sie ist eine Hobby-Autorin. Schlimm ist sowas, wirklich schlimm! Nur was unterscheidet sie vom ‚Original‘?

Punkt 1: Wer noch nichts veröffentlicht hat oder nur ab und an mal etwas veröffentlicht, der ist eindeutig ein Hobby-Autor!

Findet ihr diesen Punkt ungewöhnlich? Ich nicht. Es liegt ja auf der Hand! Jemand, der nur zehn Brötchen alle zwei Wochen fertigstellt, der ist kein Bäcker, der macht das nur, weil Tante Erna ihn darum gebeten hat. Wer Autor sein möchte, der muss da schon ordentlich in die Tasten hauen und regelmäßig veröffentlichen. Diese Ausreden, es ginge ja auch um Kreativität, sind ja nur Bla Bla. In einer Welt, wo alles auf Produktion ausgelegt ist, sollte doch jedem Kleinkind klar sein, dass auch kreative Berufe keine Ausnahme bilden. Also los, was sitzt ihr noch hier und lest diesen Beitrag, ihr hättet schon mindestens Kapitel drei eures nächsten Bestsellers fertig haben können.

Punkt 2: Hobby-Autor ist man, wenn man noch nicht viel Geld mit seinem Buch verdient.

Was, der Kapitalismus hat nun auch Einzug in die Welt der Kunst und Kultur gehalten? Richtig, denn auch hier macht das Geld die Musik. Wer mit seinen Texten kaum oder gar keine Einnahmen erzielt, der muss ja sein Geld irgendwo anders her bekommen. Von irgendwas muss man ja leben. Vermutlich ist unser Hobby-Autor hauptberuflich KFZ-Mechaniker oder aber Bäcker. Und wer lieber Brötchen bäckt, anstatt den ganzen Tag vor seinem Manuskript zu sitzen, der, tut mir leid, dass so hart sagen zu müssen, hat sich den Status Autor eben nicht verdient.

Punkt 3: Ein Hobby-Autor hat eindeutig eine schlechte Rechtschreibung, denn richtige Autoren können das viel besser.

 

Das ist mein persönlicher Favorit, denn er lässt sich noch erweitern. Wer als Autor im Social Media Rechtschreibfehler macht, der blamiert sich nicht nur, er ist im Grunde auf der Stufe eines Hobby-Autors stecken geblieben. Aber mal ganz von vorn. Autoren müssen ihr Handwerk beherrschen, dazu zählt die Rechtschreibung und die Grammatik. Wer offensichtliche Fehler in seinem Text macht, wie wahrscheinlich auch Lieselotte Schreibwahn (ich möchte der armen Frau natürlich nichts unterstellen), der kann aber gar nicht die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik beherrschen. Denn ja, man sieht alle seine Fehler, wenn man schreit (Korrektur: schreibt). Diese Sache mit der Blindheit bei eigenen Texten ist nur eine Ausrede für faule Regelbrecher, die keine Lust haben, sich ernsthaft mit ihrem Text auseinanderzusetzen. Ja, erlich, wirkich! Kan isch ga nich leiden sowas!!!

Punkt 4: Ein Hobby-Autor hat keine 2000 Follower auf Facebook! NIEMALS! Das Social Media lügt nicht.

Kennt ihr dieses Bild:

 

Faktillon
Also wenn das nicht stimmt, dann weiß ich auch nicht …

Das ist die Wahrheit des Social Media. Je mehr Follower ich sammle, desto wichtiger bin ich und je wichtiger ich bin, na … ihr habt es erraten, umso mehr habe ich das Recht mich Autor zu nennen. Ganz egal, ob da nur zwei oder drei Leute dabei sind, die sich wirklich für meine Texte interessieren. Die Masse machts, das kennen wir ja schon aus der Vergangenheit …


Ihr seht, es gibt viele eindeutige Punkte, die einen Hobby-Autor von einem ‚echten‘ Autor unterscheiden. Wenn Punkt eins nicht greift, greift Punkt zwei und so weiter und so fort. Am Ende sind es nur einige wenige Auserwählte, die den glanzvollen Begriff ‚Autor‘ tatsächlich tragen dürfen. Nicht vergessen werden darf dabei, dass Hobby-Autor eine negative Konnotation enthält. Lest es etwas abwertend, so als stünde dort: Schmarotzer.

Aber jetzt mal im ernst und so ganz ohne einen ironischen Unterton: Diese Argumente habe ich mir nicht ausgedacht. Sie sind hier extrem überspitzt dargestellt, werden aber in etlichen Diskussionen verwendet. Und es sind nicht nur Trolle, die sich da äußern. Zu recht fragte mich vor kurzem ein Mitglied aus einer Gruppe, in der ich sehr aktiv bin: „Ist die Frage, ob Hobby-Autor oder nicht, eigentlich wichtig?“ Nein, es ist überhaupt nicht wichtig. So absolut gar nicht.

Im Grunde geht es in den Diskussionen zu diesem Thema nur um das Eine: Wie kann ich mir selbst einreden, dass ich besser bin als andere. „Also du bist kein echter Autor, weil …“ oder „Also ich bin ein echter Autor, weil …“ oder noch besser: „Na, wenn du nur XYZ machst, dann bist du ja kein ‚richtiger‘ Autor.“ Meiner Meinung nach ist das der verzweifelte Versuch, Anerkennung zu bekommen. Man möchte sich abgrenzen und klar aufzeigen, dass man selbst ja wirklich, wirklich viel tut. Einigen entgeht dabei, dass es dem Text egal ist, wer ihn schreibt oder wann oder mit wie viel Einsatz. Es mag idealistisch klingen, aber ein Autor ist der Urheber eines Textes, nicht mehr und nicht weniger. Es ist doch kein Geheimnis, dass viele Autoren neben dem Schreiben noch einer anderen Tätigkeit nachgehen und manche Ideen haben, aber eine Rechtschreibschwäche. Na und? Ist doch egal. Dieses elendige Gestreite existiert doch nur, weil ein paar Leute jemand anderem etwas nicht gönnen (was auch immer). Es wäre wirklich gut, wenn wir nicht immer auf andere schauen, um uns zu definieren, sondern einmal tief durchatmen. Andere abzuwerten ist einfach nur erbärmlich. Und wir Autoren, mal so ganz unter uns, sollten in jedem Fall zusammenhalten und uns nicht gegenseitig wegen solcher Kleinigkeiten zerfleischen.

Ich wünsche euch was

Mika


Quellen:

Beitragsbild: Markus Spiske von flickr.com

Faktillon: https://www.facebook.com/Faktillon

Aktuelles, Gedanken-Mix

Maiwetter und Neuigkeiten

Ich liege auf weichem Gras in der Sonne und tippe diesen Beitrag. Der Wind streicht über meine Haut, der Duft von Blumen steigt mir in die Nase. Angenehmer kann es kaum sein. Ich hoffe, euer Start in den Mai ist ähnlich idyllisch. Den Monatsanfang nutze ich heute, um euch über ein paar Entwicklungen in meinem Schaffen als Mystery Autorin auf dem Laufenden zu halten.


Buchberlin: Ich bin dabei

Das wohl größte Ereignis in diesem Jahr ist für mich die Buchberlin. Mit meiner Autorenkollegin Sabine Schulter werde ich dort einen kleinen Stand haben. Es ist für mich die erste Messe, die ich als Autorin selbst organisiere. Aus diesem Grund hatte ich einige Zweifel. Schaffe ich es bis zur Messe, mein neues Buch zu veröffentlichen? Kriegen wir die Standplanung vernünftig über die Bühnen? Wird überhaupt jemand da sein? Inzwischen freue ich mich einfach nur darauf, mit den Besuchern zwei erlebnisreiche Tage zu haben, die vor allen anderen Dingen Spaß machen sollten. Wir rocken das Haus alle gemeinsam (ja, auch ohne Musik). Die Buchberlin findet vom 19. bis 20. November statt. Mehr Infos gibt es zu gegebener Zeit natürlich hier auf dem Blog.

Buchberlin
Die Buchberlin 2014.

Reise, Reise …

Ich bin jemand, der nicht still stehen kann. Wirklich nicht. Ich liebe es, durch die Welt zu reisen, am liebsten mit der Bahn. In der letzten Woche war ich bei meiner Freundin Stella Delaney in der Schweiz. Wir haben Zürich angeschaut, sind durch Winterthur gelaufen und hatten trotz mäßigem Wetter (sehr kalt) ein paar wundervolle Tage. Einige Eindrücke von meiner Reise habe ich für euch zusammengestellt.

 


Taschenbuch Sieben Raben: Schönheitsfehler eliminiert

Mika Krüger - Sieben RabenBeitragsbildAdventskalender

Dem ein oder anderen dürfte aufgefallen sein, dass ich nicht viel Werbung für mein Buch ‚Sieben Raben‘ mache. Das hat mehrere Gründe. Erstens will ich euch wirklich nicht mit ‚kauft dies und das‘ Posts überhäufen, die gibt es nämlich schon genug, und zweitens gab es noch einige Schwierigkeiten beim Druck. Letzteres wurde nun behoben. Ich habe das Buch erneut gelesen, einige Schönheitsfehler beseitigt und die aktuelle Version online gestellt. Sie enthält nun noch eine kleine Kurzgeschichte am Ende. Bald wird es deshalb auch eine Leserunde auf Lovelybooks geben. Und, ich freue mich natürlich riesig, wenn der ein oder andere, der mein Büchlein liest oder gelesen hat, eine Rezension schreibt. Unabhängig davon, ob sie gut oder schlecht ausfällt.


Lesung 2016?

Ich plane außerdem Ende 2016 meine erste Lesung abzuhalten. Wo und wie ist noch unklar, aber es wird vermutlich in recht kleiner Runde sein. Warum erst Ende dieses Jahres? Weil ich natürlich aus meinem neuen Romanprojekt Hurt No One vorlesen möchte und die Veröffentlichung noch bis etwa Oktober dauert. Ein bisschen habe ich dafür sogar schon trainiert. Was bedeutet, ich habe meine Stimme mit Handy aufgenommen und mir das Ergebnis angehört. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich dabei lachen musste. Zwei meiner Protagonisten sind männlich und Soldaten, die dank mir ziemlich feminin klingen. Stimme verstellen bringt da gar nichts. Schade, dass ich mir keine neue Stimme kaufen kann. Bleibt nur eins, in Zukunft Liebesromane schreiben … oder?


Zwei Kurzgeschichten – Krimi und Horror

Ihr erinnert euch vielleicht daran, dass ich im letzten Jahr einige Kurzgeschichten veröffentlicht habe. Obwohl ich stets an meinen Romanprojekt arbeite, brauche ich ab und an Abwechslung, sodass ich mich entschieden habe, auch dieses Jahr wieder in zwei Kurzgeschichtensammlungen dabei zu sein. Eine zum Thema ‚besessen‘ und eine andere, die vorrangig für Leser entsteht, die gern Krimis lesen. Bisher habe ich nur ein oder zwei vage Ideen, die ich in den nächsten Tagen ausarbeiten werde.

Das war dann alles von meiner Seite.

Ich wünsche euch was, genießt den Restsonntag.

+Mika+


Das Bild zur Buchberlin ist der webseite www.buchmesse-berlin.com entnommen.

Beitragsbild: Shadowfirer