Das Herzstück einer Buchveröffentlichung ist ohne Frage das Cover. Mit ihm steht oder fällt das Buch. Aus dem Grund habe ich lange gebraucht, um mir klar zu werden, was ich für mein Projekt möchte. Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere daran, dass ich kein fotorealistisches Motiv wollte, sondern etwas, was den Ton meiner Geschichte unterstreicht und gleichzeitig dem Genre entspricht. Am 20. Januar habe ich euch hier auf dem Blog meine erste Skizze vorgestellt. Dort standen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. 1) Ein Soldat, der auf ein nicht näher zu definierendes schwarzes Objekt zielt, 2) Eine Frau, aus deren Kopf eine Gedankenblase platzt.
Mit dem Fortschreiten der Überarbeitung hat sich jedoch herauskristallisiert, welches Motiv für den Roman passender ist: Nummer zwei. Auch wenn einer meiner Testleser anmerkte, dass Silver Coin 203 sich nicht nur auf eine Hauptfigur konzentriert, wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht einer Protagonistin erzählt. Ihre Andersartigkeit und die Reaktion der Gesellschaft auf diese ist der Grundbaustein meines Romans und daher musste eine anonyme Frau auf das Cover (mein Designer und ich haben ihr den Namen „Emma“ gegeben). Hier nun mein Entwurf vor der professionellen Umsetzung mit Photoshop. Zusammengebaut aus Fotos, die ich selbst geschossen habe und einer entliehenen Frau aus Fotolia.
Wie ihr auf einen Blick seht, habe ich zu viele Filter benutzt, Emma unsauber ausgeschnitten und dem Cover unbewusst einen 60er Jahre Stil verpasst. Worum es mir bei der Version jedoch vorrangig ging, war die Komposition. Ich wollte wissen, ob die einzelnen Elemente miteinander harmonieren. Durch Zufall habe ich den oberen Teil in hell und dunkel geteilt und mich entschieden, dies für die endgültige Version zu übernehmen. Wieso? Weil es in meinem Buch auch um die Frage gehen soll, ob man immer so leicht zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden kann.
Und nach dem ganzen Gerede habt ihr sicher längst die Geduld verloren. Also lüfte ich nun den Vorhang und heraus kommt …
… eine blinde Frau mit Klecks hinter dem Kopf. 🙂 Ja gut, ich gebe zu, es ist keine Gedankenblase geworden, die spektakulär zerplatzt, denn das wäre zu viel des Guten gewesen. Das Konzept ist jedoch ähnlich. Es mag ungewöhnlich sein, „Emma“ ohne Augen darzustellen, aber dadurch repräsentiert sie zwei verschiedene Gruppen in meiner fiktiven Stadt. Zum einen den blinden Bürger, der nicht bemerken, was im Namen der Sicherheit geschieht und gleichzeitig die Menschengruppe, zu der auch meine Protagonistin gehört. Diese Personen haben eine auffällige Augenfarbe, die sie zum Sonderling machen.
Und was sagt ihr? Hab ich das vernünftig durchdacht oder sagt ihr: Nee, geht gar nicht?
Ich finde das Cover ziemlich cool – eine Mischung aus Science Fiction und Film Noir mit einem Schuss Comic.
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Mir gefällt es sehr gut! Das Genre schreit es mir allerdings nicht eindeutig entgegen: SciFi? New Adult Postapokalypse?
Aber ich bin angesprochen genug, um das durch den Klappentext herauszufinden.
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Guten Morgen Katrin, danke für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir das Cover gefällt, auch wenn das Genre für dich nicht eindeutig ist. Sci-Fi und New Adult passt jedoch ganz gut, obwohl beides nicht den Nagel auf den Kopf trifft, wie man so schön sagt. Eine Postapokalypse ist es jedoch definitiv nicht. 😉
+Mika+
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Hi,
Das Cover sieht auf jeden Fall schon mal sehr gut aus. Ich weiß nicht, wie viel Zeit Du noch zum Basteln hast, ich hätte noch zwei Ideen:
1. zur Aufteilung: Im Moment ist das Cover von den Objekten her ungefähr Hälftig geteilt in Frauenbild unten und Titel + Skyline oben. Visuell angenehmer ist ja immer eine ungefähr 2/3 zu 1/3 Teilung, also vielleicht könnte man nochmal damit spielen, die Frau größer zu machen und den Titel etwas anzuheben?
2. Wenn die Nachthälfte der Skyline nicht grau/schwarz sondern noch irgendwie blaustichig (blau-schwarz, blaugrau, dunkelblau) wäre, würdest Du vom Blau/Orange Kontrast profitieren. Wenn Du natürlich den Titel eher farblos haben möchtest und dafür ja sicher gute Gründe hast, muss das auch nicht sein.
Ich komme grade auf diese beiden Ideen, weil ich vor einer Weile das Video mit Covertipps einer anderen Selfpublisherin gesehen hatte. Sie ist nun zufällig auch gelernte Mediengestalterin und kann ihre Cover daher selbst machen und ganz gute Tipps geben. Hier linke ich es Dir mal, dann verstehst Du meinen Hintergrund: https://www.youtube.com/watch?v=TQre-NvmhO0
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Hey Andrea, danke für deine sehr guten Ideen und den Link. Das Video habe ich mir angesehen und du hast Recht, es ist sehr informativ. Ich habe noch etwas Zeit zum Basteln, allerdings ist das Cover schon bei einer Designerin, die ein Rollup für die Buchberlin designet, also kann es sein, dass es für größere Änderungen schon zu spät ist. Das Weiß der Schrift ist geplant, daher werde ich das Blau wohl nicht benutzen, aber ich schaue mal, wie das mit dem Goldenen Schnitt ist, und ob ich den noch besser hervorheben kann.
Grüße
+Mika+
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