Gedanken-Mix

Achtung, Hobby-Autoren sind keine „echten“ Autoren … oder?

In den letzten Tagen bin ich im Social Media über einige Diskussionen zum Thema Hobby-Autor gestoßen und habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Ernsthaft und völlig wertfrei. Und nein, es geht hier jetzt nicht um Wortklauberei. Im Gegenteil, das ist ein sehr wichtiges Thema, das wir endlich einmal ausdiskutieren müssen. Kann ja nicht sein, dass sich jeder einfach so Autor nennt, wo kommen wir denn da hin? Das wäre ja fast so als ob wir in einer Anarchie leben würden!!! Geht nicht, gibt’s nicht. Davon sind zumindest einige überzeugt.


Fangen wir aber mal beim Urschleim an und stellen uns gemeinsam etwas vor. Lieselotte Schreibwahn liest einen wundervollen Roman über eine junge Frau, die sich selbst aus den Zwängen der Gesellschaft befreit und so ihren Traumprinzen findet. Das Buch gefällt ihr so gut, dass sie anfängt, ein eigenes Buch zu schreiben. Sie tippt und tippt und tippt und irgendwann entsteht ein ganzer Roman. Da denkt sie: „Ach, wär doch ganz nett, wenn das Werk auch als Taschenbuch oder ebook erscheint. Sagen ja alle mit Self-Publishing kann man viel Geld machen.“ Daher informiert sie sich, überarbeitet ihr Werk, löscht einige Fehler, erstellt sich ein Pseudonym und veröffentlicht ihr Buch. Als sie fertig ist, lehnt sie sich im Stuhl zurück und denkt: „Hach, jetzt bin ich wirklich Autorin!“ Nur leider hat Lieselotte Schreibwahn alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, um in der hiesigen Autorenwelt als ‚echte‘ Autorin zu gelten. Denn sie ist eigentlich nur eine billige Kopie von diesen Menschen in strahlender Ritterrüstung. Sie ist eine Hobby-Autorin. Schlimm ist sowas, wirklich schlimm! Nur was unterscheidet sie vom ‚Original‘?

Punkt 1: Wer noch nichts veröffentlicht hat oder nur ab und an mal etwas veröffentlicht, der ist eindeutig ein Hobby-Autor!

Findet ihr diesen Punkt ungewöhnlich? Ich nicht. Es liegt ja auf der Hand! Jemand, der nur zehn Brötchen alle zwei Wochen fertigstellt, der ist kein Bäcker, der macht das nur, weil Tante Erna ihn darum gebeten hat. Wer Autor sein möchte, der muss da schon ordentlich in die Tasten hauen und regelmäßig veröffentlichen. Diese Ausreden, es ginge ja auch um Kreativität, sind ja nur Bla Bla. In einer Welt, wo alles auf Produktion ausgelegt ist, sollte doch jedem Kleinkind klar sein, dass auch kreative Berufe keine Ausnahme bilden. Also los, was sitzt ihr noch hier und lest diesen Beitrag, ihr hättet schon mindestens Kapitel drei eures nächsten Bestsellers fertig haben können.

Punkt 2: Hobby-Autor ist man, wenn man noch nicht viel Geld mit seinem Buch verdient.

Was, der Kapitalismus hat nun auch Einzug in die Welt der Kunst und Kultur gehalten? Richtig, denn auch hier macht das Geld die Musik. Wer mit seinen Texten kaum oder gar keine Einnahmen erzielt, der muss ja sein Geld irgendwo anders her bekommen. Von irgendwas muss man ja leben. Vermutlich ist unser Hobby-Autor hauptberuflich KFZ-Mechaniker oder aber Bäcker. Und wer lieber Brötchen bäckt, anstatt den ganzen Tag vor seinem Manuskript zu sitzen, der, tut mir leid, dass so hart sagen zu müssen, hat sich den Status Autor eben nicht verdient.

Punkt 3: Ein Hobby-Autor hat eindeutig eine schlechte Rechtschreibung, denn richtige Autoren können das viel besser.

 

Das ist mein persönlicher Favorit, denn er lässt sich noch erweitern. Wer als Autor im Social Media Rechtschreibfehler macht, der blamiert sich nicht nur, er ist im Grunde auf der Stufe eines Hobby-Autors stecken geblieben. Aber mal ganz von vorn. Autoren müssen ihr Handwerk beherrschen, dazu zählt die Rechtschreibung und die Grammatik. Wer offensichtliche Fehler in seinem Text macht, wie wahrscheinlich auch Lieselotte Schreibwahn (ich möchte der armen Frau natürlich nichts unterstellen), der kann aber gar nicht die Regeln der Rechtschreibung und Grammatik beherrschen. Denn ja, man sieht alle seine Fehler, wenn man schreit (Korrektur: schreibt). Diese Sache mit der Blindheit bei eigenen Texten ist nur eine Ausrede für faule Regelbrecher, die keine Lust haben, sich ernsthaft mit ihrem Text auseinanderzusetzen. Ja, erlich, wirkich! Kan isch ga nich leiden sowas!!!

Punkt 4: Ein Hobby-Autor hat keine 2000 Follower auf Facebook! NIEMALS! Das Social Media lügt nicht.

Kennt ihr dieses Bild:

 

Faktillon
Also wenn das nicht stimmt, dann weiß ich auch nicht …

Das ist die Wahrheit des Social Media. Je mehr Follower ich sammle, desto wichtiger bin ich und je wichtiger ich bin, na … ihr habt es erraten, umso mehr habe ich das Recht mich Autor zu nennen. Ganz egal, ob da nur zwei oder drei Leute dabei sind, die sich wirklich für meine Texte interessieren. Die Masse machts, das kennen wir ja schon aus der Vergangenheit …


Ihr seht, es gibt viele eindeutige Punkte, die einen Hobby-Autor von einem ‚echten‘ Autor unterscheiden. Wenn Punkt eins nicht greift, greift Punkt zwei und so weiter und so fort. Am Ende sind es nur einige wenige Auserwählte, die den glanzvollen Begriff ‚Autor‘ tatsächlich tragen dürfen. Nicht vergessen werden darf dabei, dass Hobby-Autor eine negative Konnotation enthält. Lest es etwas abwertend, so als stünde dort: Schmarotzer.

Aber jetzt mal im ernst und so ganz ohne einen ironischen Unterton: Diese Argumente habe ich mir nicht ausgedacht. Sie sind hier extrem überspitzt dargestellt, werden aber in etlichen Diskussionen verwendet. Und es sind nicht nur Trolle, die sich da äußern. Zu recht fragte mich vor kurzem ein Mitglied aus einer Gruppe, in der ich sehr aktiv bin: „Ist die Frage, ob Hobby-Autor oder nicht, eigentlich wichtig?“ Nein, es ist überhaupt nicht wichtig. So absolut gar nicht.

Im Grunde geht es in den Diskussionen zu diesem Thema nur um das Eine: Wie kann ich mir selbst einreden, dass ich besser bin als andere. „Also du bist kein echter Autor, weil …“ oder „Also ich bin ein echter Autor, weil …“ oder noch besser: „Na, wenn du nur XYZ machst, dann bist du ja kein ‚richtiger‘ Autor.“ Meiner Meinung nach ist das der verzweifelte Versuch, Anerkennung zu bekommen. Man möchte sich abgrenzen und klar aufzeigen, dass man selbst ja wirklich, wirklich viel tut. Einigen entgeht dabei, dass es dem Text egal ist, wer ihn schreibt oder wann oder mit wie viel Einsatz. Es mag idealistisch klingen, aber ein Autor ist der Urheber eines Textes, nicht mehr und nicht weniger. Es ist doch kein Geheimnis, dass viele Autoren neben dem Schreiben noch einer anderen Tätigkeit nachgehen und manche Ideen haben, aber eine Rechtschreibschwäche. Na und? Ist doch egal. Dieses elendige Gestreite existiert doch nur, weil ein paar Leute jemand anderem etwas nicht gönnen (was auch immer). Es wäre wirklich gut, wenn wir nicht immer auf andere schauen, um uns zu definieren, sondern einmal tief durchatmen. Andere abzuwerten ist einfach nur erbärmlich. Und wir Autoren, mal so ganz unter uns, sollten in jedem Fall zusammenhalten und uns nicht gegenseitig wegen solcher Kleinigkeiten zerfleischen.

Ich wünsche euch was

Mika


Quellen:

Beitragsbild: Markus Spiske von flickr.com

Faktillon: https://www.facebook.com/Faktillon

29 Gedanken zu „Achtung, Hobby-Autoren sind keine „echten“ Autoren … oder?“

  1. 🙂 Ich habe gerade einen Blogartikel zum gleichen Thema geschrieben (muss nur noch ein Beitragsbild dafür finden). Ähnlich aber anders. Mir geht es wie dir, ich habe die Nase voll von dem scharfen Ton, mit dem man sich anderen gegenüber abzugrenzen versucht.

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    1. Ich denke, wir haben die gleiche Diskussion verfolgt … Und sehr schön, dass es nicht nur mir so geht. Manchmal verstehe ich wirklich nicht, wegen welcher Dinge man sich so alles streiten kann. O.o

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      1. Ich gebe zu, dass ich da eine Weile mitgemacht habe, allerdings nicht in Bezug auf die Frage, ob und warum man sich nun „Autor“ nennen darf, oder nicht. Es ging mir eher um die Ignoranz mancher Leute, die jeden noch so grottenschlechten Text verteidigen. Aber das mache ich inzwischen auch nicht mehr. Für jeden Pott gibt es einen passenden Deckel. Wichtig ist, ob ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht werde. Was andere tun, ist deren Angelegenheit.

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      2. Bei dir ist mir das noch nicht aufgefallen. Und es ist natürlich auch wichtig, jemandem zu sagen, dass der Text z. B. noch ausbaufähig ist. Es ist, wie du ja sagst, wirklich der Ton, der manchmal nicht zu ertragen ist. Ich jedenfalls bin gespannt auf deinen Beitrag. 🙂

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  2. Kafka hatte massive Probleme mit der Rechtschreibung. Also ist er kein Autor.
    Kafka hat nie Kohle gemacht mit seinen Büchern. Also ist er kein Autor.
    Und Kafka hat mitnichten regelmäßig veröffentlicht. Kein Autor.
    Dann nenn‘ ich ihn halt Schriftsteller. Einen wunderbaren. Schriftsteller sind Menschen, die mit bedachter Sprache Geschichten erzählen, die den Leser berühren.
    Nicht mehr. Und auch nicht weniger 🙂

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  3. Ui, ich lebe offenbar wirklich in einer Höhle, denn ich habe von der Diskussion nichts mitbekommen (und bin gerade hin- und hergerissen zwischen „schrecklich neugierig, was da passiert ist“ und „Zum Glück bin ich ahnungslos“).

    Wann ist ein Autor ein Autor? *hört im Hintergrund Grönemeyer die Männerfrage stellen*

    Und was ist eigentlich am Begriff „Hobby“ so negativ?

    Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich stehe morgens um 5 Uhr auf, sitze ab 6 Uhr im Zug, arbeite ab 7 Uhr bis 17 Uhr, fahre dann wieder Zug, scheuche die Hunde, mache den Haushalt, unterhalte mich allen Ernstes sogar mit meiner Familie und dann, so ca. 20 – 21 Uhr, wenn alle anderen Menschen auf der Couch hocken und Feierabend haben, setze ich mich hin und schreibe. Selbst, wenn es nur 300 Wörter sind, ich schreibe und ich bemühe mich, das jeden Tag zu tun.
    Ein „richtiger“ Nicht-Hobby-Autor hat einen anderen Tagesablauf. Der schläft vielleicht auch nur bis 5 Uhr und sitzt ab 6 Uhr an seinem PC, um dann den ganzen Tag auf Wörter zu starren, aber zwischendurch hat er Zeit für seine Waschmaschine, seine Familie, er kocht sich was vernünftiges zu Essen, telefoniert mit seinem Agenten, geht zu einem Fototermin, was auch immer… um dann abends gemütlich den PC runterzufahren und Feierabend zu haben. Vielleicht wirft er noch einen Blick auf seinen Kontoauszug, ärgert sich darüber, wieviel der Verlag ihm wieder „geklaut“ hat und ist ansich zufrieden mit seinem Einkommen, während ich abends auf meinem Kontoauszug starre und mich frage, wofür ich 10 Stunden pro Tag arbeiten geh.

    Was genau ist also an Hobby-Autor so negativ?
    Das er eine schlechte Rechtschreibung hat? – die hätte der richtige Autor ohne seinen guten Lektor vielleicht auch?
    Das er seltener veröffentlicht? – das würde der richtige Autor bei einem normalen 10 Stunden Job sicherlich auch!
    Das er weniger Geld damit verdient? – Es gibt selbstverlegende Autoren, die richtig Geld verdienen, und es gibt Verlagsautoren, die auf Hilfe durch Ehemann und Familie angewiesen sind.
    Weniger Follower hat? – mein Sohn hat 400 Follower auf Facebook. Ich nicht. Trotzdem ist Sohnemann kein Autor und er kennt nicht mal 350 von diesen Leuten.

    Ich persönlich ziehe vor jedem Hobby-Autoren eher meinen Hut als vor einem Autoren, der im Hintergrund eine Familie mit Geld hocken hat, sodass er es sich leisten kann zuhause zu bleiben und „nur“ zu schreiben.
    Ich finde, jeder, der neben seinem geldbringenden Leben noch Zeit für so ein anstrengendes, forderndes „Hobby“ hat, sollte stolz auf sich sein!

    Es gibt einfach zwei Typen von Autoren: Ganztagsschreiberlinge und Teilzeitschreiberlinge. Sie alle sind dennoch Autoren.
    Ich glaube, in keiner anderen Berufsgruppe macht man sich solche „dummen“ Gedanken und versucht sich gegenseitig runterzuziehen. Schlimm!

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    1. Wie gesagt, die ganze Diskussion ist im Grunde einfach nur … unsinnig. Jeder so wie er will. Und das Thema ist mir in den letzten Monaten immer wieder untergekommen. Zuletzt wirklich in Bezug darauf, ob man ein Hobby-Autor sei, wenn man Rechtschreibfehler macht. Da musste ich erstmal lachen. Rechtschreibfehler macht jeder, wer sich einredet, dass sei nicht so, täuscht sich meiner Ansicht nach selbst. Und nein, an dem Wort ‚Hobby‘ ist gar nichts Schlechtes dran. So GAR NICHT.
      Danke für deinen Kommentar.:)

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    2. Dreamertalks hat auf jeden Fall damit recht, dass die Hobby-Diskussion grad bei den Schreiberlingen merkwürdig ist. Ein Hobbymaler, der zur Entspannung manchmal Bilder malt, wird kein Problem mit der Bezeichnung haben. Er kennt genau die notwendigen Schritte, die ihn zum „Profi“ machen würden. Wirkliche Hobby-Autoren dagegen sind extrem selten. Normalerweise wird ausnahmslos jeder, der schreibt veröffentlicht und berühmt werden wollen, es sei denn er schreibt Tagebuch. Aber einen Roman nur „zur Entspannung“ schreiben, so wie man ein Bild malen kann oder einen Pullover strickt – never!

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  4. Welch ein zänkisches Unterfangen sich als Kunstschaffender im Bereich Literatur abzugrenzen, wer nun sein Schaffen nur als Hobby-AutorIn oder sich mit breiter Brust als ‚richtiger‘ Autor einordnen darf! Soweit ich weiß, gibt es keine geschützte Berufsbezeichnung ‚Autor‘ wie z. Bsp. Architekt, Ingenieur oder auch Sozial-Arbeiter. Alles Berufe, die einen diplomierten akademischen Abschluß als Nachweis ihrer Fähigkeiten führen müssen.

    Für die Kunst gibt es das nicht, außer man lernt in der Schriftstellerei das Handwerk vertiefend durch eine Studium der Sprachwissenschaft, was sicher eine gute Grundlage für eine/n AutorIn ist, ihn oder sie aber noch nicht zu einem literarisch erfolgreichen Künstler oder Künstlerin macht.

    Ich stimme hier zwei der vorherigen Kommentaren völlig zu, nämlich dreamertalks die sehr treffend das Hobby Schreiben wertberichtigt u. a. dabei noch ein Synomym locker als Seitenhieb anbringt … es gäbe wohl Ganztags wie auch Halbtagsschreiberlinge… was mir persönlich ein breites Schmunzeln über mein Gesicht zieht. Habt ihr um euren Status beflissenen Autoren mal darüber nachgedacht was ein Autor alles sein kann?

    Vom Dichter über Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Ghostwriter, Verfasser, Urheber usw. bis hin zum Schreiberling! Jeder darf sich Autor oder Autorin nennen, das interessiert den Leser aber herzlich wenig, sondern das Werk das dem Urheber entfließt. Hier schließe ich mich auch der Meinung von simonsegut an, nicht alle guten Schriftsteller hatten Millionenauflage (zu Lebzeiten) und waren ohne Rechtschreibefehler (lächerlich). Und es gibt, besonders in der heutigen Zeit genügend Bücher mit Millionenauflagen, die sehr wenig über die Kunst des berühmten Autors aussagen, außer dass er erfolgreich vermarktet wird. Marketing scheint also die Richtschnur der aufstrebenden SchriftstellerInnen zu sein -und dazu gehören wohl Statussymbole – vielleicht vergleichbar mit den Protz-Autobesitzern im Straßenverkehr.

    Wer den Drang hat zu schreiben um erfolgreich zu veröffentlichen ist eben auch gefährdet, sich im Markt der Tausenden Schreibberufenen auch mit solchen Diskussionen auseinander zu setzen.

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    1. Deinem Kommentar ist nichts hinzuzufügen. Ich könnte jeden Punkt unterschreiben. Als jemand, der sehr gern liest kann ich nur sagen, dass die Diskussion eigentlich nicht geführt werden sollte/müsste. Das dachte ich auch, bevor ich mit dem Schreiben an die Offentlichkeit gegangen bin. Es war sehr befremdlich zu sehen, wie manche sich aufführen…

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  5. Autorenprobleme und zwar die echten Probleme

    Dazu juckt es mich, im größeren Zusammenhang zum Thema hier, aus dem Vorwort zu W. Somerset Maugham autobiografischen Roman ‚Der Menschen Hörigkeit‘ zitieren

    Vorwort aus dem autobiografischen Roman ‚Of Human Bondage‘ (Der Menschen Hörigkeit) von W.Somerset Maugham

    * * *
    (Zitat)

    Dies ist ein sehr umfangreicher Roman, und ich bin beschämt ihn durch ein Vorwort noch zu verlängern. Ein Schriftsteller ist wahrscheinlich die letzte Person, die fähig ist, über das eigene Werk zu schreiben. In diesem Zusammenhang wurde von Roger Martin du Gard, einem ausgezeichneten französischen Romancier, eine lehrreiche Geschichte über Marcel Proust erzählt. Proust wollte, dass eine bestimmte französische Zeitschrift einen bedeutsamen Artikel über seinen großen Roman veröffentlichte, und da er meinte, niemand könnte diesen besser schreiben als er, setzte er sich hin und schrieb ihn selbst. Dann bat er einen jungen Freund von ihm, einen Literaten, seinen Namen darunter zu setzen und den Artikel dem Herausgeber zu bringen. Der junge Mann war einverstanden.

    Aber Tage später ließ ihn der Herausgeber rufen. ‚Ich kann den Artikel nicht nehmen‘ sagte der zu ihm. ‚Marcel Proust würde mir niemals verzeihen, wenn ich eine so oberflächliche und teilnahmslose Besprechung seines Werkes druckte‘

    Obwohl Autoren empfindlich sind, was ihre Schöpfungen betrifft, und dazu neigen, ungünstige Rezensionen übel aufzunehmen, sind sie selten mit sich selbst zufrieden. Sie wissen, wie weit das Werk, für das sie viel Zeit und Mühe aufgewendet haben, von der ursprünglichen Idee abweicht. Und wenn sie es betrachten, dann ärgern sie sich weit mehr über das Misslingen, diese im Ganzen wiederzugeben, als sie sich über ein paar gelungene Stellen hier und dort freuen. Ihr Ziel ist Perfektion, und sie sind unglücklich darüber, sie nicht erreicht zu haben.
    Deshalb werde ich nichts über mein Buch selbst sagen, sondern ich werde mich darauf beschränken, dem Leser zu erzählen, wie ein Roman, der nun im Verhältnis ein langes Leben gehabt hat, geschrieben wird – und wenn es ihn nicht interessiert, bitte ich ihn mir zu vergeben. Zum ersten Mal habe ich daran geschrieben, als ich im Alter von 23 Jahren nach Beendigung meines Medizin-Studiums…nach Sevilla ging, entschlossen meinen Lebensunterhalt als Schriftsteller zu verdienen. Das Manuskript des Buches, das ich damals geschrieben habe, existiert noch, aber ich habe es nicht mehr gelesen, seit ich es abschließen korrigiert habe, und ich zweifle nicht daran, dass es sehr unreif ist.

    Ich sandte es an den Verlag Fisher Unwin, der mein erstes Buch veröffentlicht hatte, einen Roman mit dem Titel ,Liza von Lambeth‘ … der sogar etwas Erfolg hatte. Aber er (der Verlag) lehnte es ab, mir die hundert Pfund zu geben, die ich dafür haben wollte. Und alle anderen Verleger, denen ich es vorlegte, wollten es auch überhaupt nicht haben. Dies peinigte mich damals, aber jetzt weiß ich, dass es ein Glück für mich war; denn hätte einer von ihnen mein Buch genommen (es hieß ;The Artistic Temperament of Stephen Carey), so hätte ich einen Stoff verloren, den richtig zu behandeln ich zu jung war. Ich hatte nicht den nötigen Abstand zu den Erlebnissen, die ich beschrieb, um sie richtig zu verwerten. Mir fehlte eine Reihe von Erfahrungen, die dann die endgültige Fassung des Buches bereichern sollten. Auch wusste ich damals noch nicht, dass es leichter ist über etwas zu schreiben, das man kennt, als über etwas, das man nicht kennt
    …..
    Solchermaßen abgewiesen, legte ich das Manuskript beiseite. Ich schrieb mehrer Romane, die veröffentlicht wurden, Theaterstücke. Zu gegebener Zeit wurde ich ein erfolgreicher Dramatiker und beschloss den Rest meines Lebens dem Schauspiel zu widmen. Aber ich rechnete nicht mit dem inneren Zwang, der meine Vorsätze zunichtemachte …. Ich war glücklich, hatte Erfolg und mein Kopf war voll von Stücken, die ich noch schreiben wollte. … doch dann suchten mich noch einmal die Erinnerungen an mein vergangenes Leben heim. Sie überfielen mich im Schlaf, auf Spaziergängen, auf Festen und sie wurden eine solche Belastung für mich, dass ich zu dem Schluss kam, mich von dieser zu befreien, um sie alle zu Papier zu bringen …
    ……
    Noch lange nachdem das Schreiben zu meinem Beruf geworden war, verwendete ich viel Zeit darauf, schreiben zu lernen, meinen Stil zu verbessern. Diese Anstrengungen gab ich auf, als meine Stücke aufgeführt wurden – und als ich wieder zu schreiben begann, hatte ich ein anderes Ziel. Ich trachtete nicht länger danach, brillante Prosa und einen ereignisreichen Text zu schreiben. Im Gegenteil, jetzt suchte ich nach Klarheit und Einfachheit.
    ,Der Menschen Hörigkeit‘ ist keine Autobiografie, sondern ein autobiografischer Roman. Wirklichkeit und Fiktion sind untrennbar mit einander verbunden; die Gefühle sind meine eigenen uns nicht alle Vorfälle werden so erzählt, wie sie sich tatsächlich ereignet haben.

    (soweit auszugsweise aus dem Vorwort zum Buch ‚Der Menschenn Hörigkeit‘

    * * *

    Das sind seit Urzeiten die ‚echten‘ Probleme von AutorInnen und nicht das Gerangel und Bekakeln von nach Markterfolg strebenden sich berufen fühlenden Neulingen. Schreiben ist ein Prozess, der über die Jahre hin reift, wie guter Wein. Man sollte lernen ihn zu genießen und sich nicht daran zu berauschen.

    Auch widerspreche ich hier dem Kommentar von simonsegur, dass wohl -never- wie er meint, man nur zur Entspannung schreiben kann. Das geht sehr wohl, wenn man nicht den Ehrgeiz hat unbedingt und um jeden Preis sich veröffentlich sehen zu wollen. Man kann seinen Freunden und Liebsten schöne Briefe schreiben, seine Erinnerungen festhalten, witzig, oder zeitgemäße Artikel gelegentlich in Zeitungen unterbringen…all das gibt einem schreibfreudigen Menschen große Genugtuung und trägt wohl zur Lebensfreude, wie auch zur Entspannung bei.

    Man verzeihe mir diesen langen, ausschweifenden Kommentar zum obigen Thema.

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    1. Tschuldigung, ich wollte niemanden auf den Schlips treten. Bleibe aber doch bei meiner Meinung: Briefe, wie Du sagst, oder Tagebücher, wie ich sagte, natürlich. Aber zeige mir einen, der nen 300-Seiten-Roman nur zur Entspannung schreibt und nicht von der Veröffentlichung träumt. Never. Aber vielen Dank für das schöne Maugham-Zitat, obwohl sich mir nicht ganz der Zusammenhang zum Thema erschließt. Dass die Diskussion um Hobbyautoren schlicht lächerlich ist, darüber waren und sind wir uns ja alle einig. Schon denkenswert, die Forenkultur: Man stimmt überein mit den Aussagen – und streitet dann doch 🙂

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      1. Keine Sorge, hier fühlt sich niemand auf ‚den Schlips getreten‘ – andere Meinungen sind willkommen, auch wenn man sie nicht teilt. Du hast völlig recht, dass jemand, der berühmt und erfolgreich veröffentlicht werden will und zu diesem Zwecke einen mehrhundertseitigen Roman schreibt – das wohl kaum zu seiner Entspannung sondern unter Stress schreibt. Immer mit der Angst seinen Traum vom Reichtum – angesichts des Gedränges von Tausenden Schreiberlingen um das gleiche Ziel – sei nicht erfüllbar. So bleibe ich bei meiner Ansicht – diese ist immerhin in mehreren Lebensjahrzehnten gewachsen – man kann durchaus Schreiben zur Entspannung, eben so wie man anderen Künsten wie z.Bsp. der Malerei sich seelisch erheiternd widmen kann. Es kommt auf den Fokus an und der liegt eben bei den einen auf Erfolg und Reichtum, bei den anderen (wenigen) auf der Freude das Leben, das pralle, schlimme, aufregende, erregende, verwirrende Konglomerat von Zuständen und Gedanken zu beschreiben. Dieses den interessierten Lesern mitzuteilen, ihnen vielleicht was zu sagen, wie sie es zwar geahnt , aber so noch nicht erfasst hatten. Das ‚Aha‘ also! Diese Leser müssen nicht unbedingt Buchkäufer sein.

        Nun, was den Zusammenhang von dem Maugham-Zitat mit dem Thema Autor oder nicht Autor betrifft, so ist das natürlich ein weit gespannter Bogen. Ich schlug ihn, weil es mich drängte, mal die wirklichen Probleme von Autoren aufzuzeigen. Es juckte mich einfach, das hier anzufügen. Ich hätte es auch lassen können, das hatte ich mir auch überlegt, aber da ich zu den Schreiberlingen gehöre die den Zweck ihres Schreibens nicht auf erfolgreiche Veröffentlichung, Reichtum oder Berühmtheit abzielen, ließ ich meinen Kommentar von der Leine.

        Du mögest mir verzeihen, geschätzter simonsegur!

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  6. Auch wenn meine Worte nicht mit deinen sehr treffenden mithalten können, natürlich sollten wir Autoren uns mit den wirklich schwierigen Dingen beschäftigen. Kritisieren, wenn es nötig ist, andere unterstützen, die zweifeln, ehrlich sein, wo es angebracht ist. Ich ganz persönlich finde im Schreiben tatsächlich Entspannung. Ich genieße den Moment, wenn sich ein leeres Blatt füllt und ich das Gefühl habe, die Welt um mich herum steht still. Ich denke, den meisten Schreiberlingen geht es im Grunde nicht anders. Und schön, dass du das Wort Lebensfreude in diesem Zusammenhang benutzt. Es gibt schon genug Ärger um uns herum, den brauchen wir nicht auch noch bei der besten Tätigkeit, die es meiner Ansicht nach gibt.
    Danke für deine aufschlussreichen Worte zu diesem Thema.

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  7. Ich stimme hier dem Tenor absolut zu. Ich denke aber auch, dass es in dieser Debatte nicht (nur) um ein Sich-Besser-Sehen geht, sondern auch um eine Art der Rechtfertigung – wenn ich Vollblut-Autor bin, der notfalls hungert weil so ist das als Künstler, dann bin ich ein wahrer Autor, kein Hobbyautor mit finanziellem Sicherheitsnetz. Kann ich gute Bücher schreiben wenn ich das nur Teilzeit mache? Glaubt mir die Familie, dass ich „das mit dem Schreiben ernst meine“? Ist es gerechtfertigt, mich Autor zu nennen? Und wenn ich bereit bin, Opfer zu bringen, um über den Rang des Hobbyautoren hinaus zu kommen – ja warum dürfen sich dann andere ohne diese Opfer zu erbringen Autoren nennen?
    In manchen Branchen scheint da eine gewisses Level von Arroganz Berufskrankheit zu sein, ich sehe es auch in meinem Teilzeitjob mit Geisteswissenschaftlern. Letztlich fahre ich am besten damit, mich aus den Debatten-des-Debattieren-Willens raus zu halten. Oder sie nur ganz am Rande zu streifen und mir zu sagen „wow, wie gut dass ich da keine emotionale Investition drin habe, wer nun legitimer Autor ist“. Denn wie du sagst – es ist außerhalb der um-sich-selbst-drehenden Debatte nicht relevant.

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    1. Hallo und vielen Dank für den ausführlichen Kommentar. Natürlich zeigt mein Beitrag und die anschließende Diskussion nur einen Bruchteil der Dinge, die Autoren dazu bewegen, den Begriff Hobby-Autor abwertend zu verwenden.
      Es kann in jedem Fall auch eine Rechtfertigung sein, allerdings würde ich sagen, dass sie wohl anders formuliert wäre, als eine Abwertung. In etwa: „Na ja, aber ich schreibe ja ohne Rechtschreibfehler, weil ich jeden Tag mindestens 3h Wörter tippe.“
      Vielleicht steckt auch eine innere Angst dahinter. Vor dem Versagen, dem Nicht-Ernst-Genommen-Werden und den eigenen Ansprüchen.
      Es ist jedenfalls eine gute Einstellung, sich da generell einfach rauszuhalten. Meistens gerät man eh nur ins Kreuzfeuer. Oft lese ich auch nur mit und schüttele still den Kopf, aber manchmal … ja, manchmal da packt es mich einfach. 🙂
      Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche.
      Grüße
      +Mika+

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  8. „Es wäre wirklich gut, wenn wir nicht immer auf andere schauen, um uns zu definieren.“ – Ja, absolut (nicht nur im Bezug auf das Schreiben).
    Die Nicht-Schreiberlinge belächeln uns doch eh schon genug, da müssen wir uns wirklich nicht noch gegenseitig runtermachen.

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  9. Großartig geschrieben.
    Das ist das Bashing, das man in Gottes Namen leider ständig in irgendwelchen Autoren-Gruppen hat, wo jemand nur um Hilfe bittet und schon dann gesagt wird, dass man zu dämlich ist, nur weil man sich noch nicht ausreichend über ein Thema informiert hat, wo die Frage offen bleibt: Wozu existieren diese Gruppen, wenn sich die Mitglieder untereinander nicht helfen wollen? Normalerweise könnte man meinen, dass ich dort ein großes Rudel bildet, aber da ist nur Gezank und Geplärre und einer disst den anderen.
    Als ich mir die Argumente, die du hier in hervorragender Manier und Unterton hervorbringst, gelesen habe, war ich mal wieder von Neuem schockiert. Von außen wird die Sache mit dem Schreiben sowieso gern als dämlich hingestellt und wenn man sich dann noch untereinander zerfleischt, ist das doch alles nicht mehr schön.
    Aus meiner Sicht ist ein Autor jeder, der schreibt und der es gern macht.

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  10. Amen 🙏🏻

    Nein ehrlich, DANKE für diesen Beitrag! Ich finde es so lächerlich , dass jemand kein Autor sein soll, weil er nebenbei noch arbeiten geht.. Wer nicht grade einen Bestseller geschrieben hat , kann sich wohl kaum ein Leben als hauptberuflicher Autor leisten. Also was ist verwerflich daran? Mal davon abgesehen das manch ein „nebenberuflicher “ Autor am Ende genauso viel leistet ,wie ein Haupberuflicher ( Wink an die Autoren unter uns, die sich die Nächte um die Ohren schlagen um ihre Leidenschaft ausleben zu können)

    Liebe Grüße !

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    1. Und der einen Bestseller geschrieben hat, ist noch lange kein (guter) Autor. Ich habe in meinem eReader eine Kategorie „Schrott“ angelegt. Sie wird immer umfangreicher, und es sind so einige Bestseller darunter.

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  11. Ich habe viele Jahre eine Publikationsberatung, einen Verlag und einen on-Demand-(Selbstverlag)-Dienstleistungsbetrieb betrieben … Wir haben endlos „Manuskripte“ von „Profis“ und „Amateuren“ korrigiert, lektoriert und publiziert; beim 400. habe ich aufgehört zu zählen … Da waren „Amateure“ dabei, die es wirklich drauf hatten, deren Texte es wert waren, dass dafür Bäume zu Papier verarbeitet werden, da waren „Profis“ dabei, deren Manuskripte man schlichtweg nur schwer oder fast gar nicht ertragen konnte und deren „Ergüsse“ man am liebsten der Menschheit ersparen mochte. Da gab es „Hobbyautoren“, die mehr verdient haben (und sei es nur Anerkennung, weil gut!) als die „Profis“. Da stellt sich sehr schnell die Erkenntnis ein, dass man die (Buch-)Autoren, die vom Schreiben leben können (Journalisten, Fachautoren für div. Zeitschriften ausgenommen) an einer Hand abzählen kann. Da stellt sich schnell die Erkenntnis ein, dass jeder ein Recht hat, seine Ergüsse auch auf Papier und digital zu veröffentlichen. Da sollte sich aber auch jeder bewusst machen, dass es kein Recht auf Geld verdienen gibt und kein Recht darauf, dass jeder literarische Beitrag, der einem selbst wichtig ist, auch den Rest der Welt interessieren muss. Die Fragen nach „richtigem Autor“ und „Hobbyautor“ stellt sich nicht. Niemals. Wie oben ein jemand geschrieben hat: „Wann ist Kunst Kunst? Wenn der Künstler davon leben kann?“ Dann wäre die Kunstwelt ziemlich trostlos. Oder wenn er zumindest „Kunst“ „studiert“ hat. Dto. Was bleibt, ist letztlich die Frage: Muss alles, was man schreibt, auch veröffentlicht werden? Und wenn schon …

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    1. Hey man at home, vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂

      Die Frage stellt sich für einige Autoren in bestimmten Gruppen leider schon. Wäre angenehmer, wenn jeder die Schlussfolgerung zieht, es sei nicht nötig, da zu unterscheiden. Wir sitzen da am Ende alle im gleichen Boot. Dem ist leider nicht so. Es wird unterschieden und verglichen. Wie es gern überall gemacht wird. Wer schreibt wie schnell was, wer hat die höchsten Einnahmen, wer kann damit tatsächlich zeigen, dass er ETWAS ist. Auch mir gefällt die Künstlerperspektive, Kunst um der Kunst Willen zu schaffen da wesentlich besser.

      Es gibt natürlich kein Recht auf Veröffentlichung, Anerkennung oder Einnahmen. Dass man sich dies dennoch wünscht, ist meiner Ansicht nach menschlich und keinesfalls verwerflich. Wer dann eben gern veröffentlichen möchte, der kann es ja heutzutage einfach machen. Finde ich in Ordnung und völlig legitim. Man muss eben nur damit leben, dass es auch nach hinten losgehen kann und sich herausstellt, dass man Schrott produziert oder am Geist der Zeit vorbeigeschrieben hat. Etwas, was in blanker Theorie gut zu verstehen und logisch ist, aber sich meistens trotzdem wie ein Weltuntergang anfühlt.

      +Mika+

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  12. Herrlich ironisch. Und Recht hast du. Es sind ja nicht nur Autoren (ob nun Hobby oder nicht 😉 ), die diese Einteilung vornehmen, sondern vor allem das gesamte Umfeld, wenn man erzählt, dass man schreibt. Man wird schon immer ein bisschen als Träumer belächelt. Zumindest ging es mir bis jetzt so.

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    1. Morgen Vivien, leider ist das so und es macht mich immer noch traurig. Ich denke aber, je öfter man darüber spricht, umso mehr wird das Bewusstsein geweckt, dass das alles eigentlich gar keine Rolle spielt.
      +Mika+

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  13. Also ich finde es eine Frechheit gegenüber mir. Ich bin 12 und schreibe fast jedes Jahr um die sieben Bücher. Ich habe noch nie etwas veröffentlicht und meine Rechtschreibung ist sehr gut bis perfekt. Ich bin ja noch in der Schule und ich habe leider seit dem neuen Jahr viel Stress in der Schule. Trotz all dem habe ich noch Zeit um meine Geschichten und Romane zu schreiben! Ich habe keine Facebook, nichts. Aber trotzdem bin ich in meiner Familie und bei allen Freunden die beste Hobby-Autorin, die es für die gab! Ich strenge mich an, mein Slowakisch zu verbessern. Ich strenge mich an, um in außerhalb der Schule, meine Romane weiterzuschreiben. Ich strenge mich auch an, lange Romane zu schreiben, die über 500 Seiten gehen! Ich war am Boden zerstört, als ich diesen Beitrag gelesen habe, wirklich. Für jemanden, der so jung wie ich bin und sich Mühe gibt, einen tollen Roman zu schreiben und dann als schlechter Hobby-Autor bezeichnet wird, geht überhaupt gar nicht. Ich bin gerade wirklich beleidigt. Ich werde nie, wirklich NIE auf so etwas hören. Ich bin eine Hobby-Autorin und das ist halt so!

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    1. Liebe*r MLBTigerLayla,

      es ist sehr schade, dass dich mein Artikel verletzt hat. Er ist mit Sicherheit nicht geschrieben worden, um junge Menschen zu demotivieren. Der Titel so wie der Inhalt sind ironisch gemeint. Ich finde, alle Schreibenden (!), egal ob veröffentlicht oder nicht, sind echte Autor*innen. Es spielt auch keine Rolle, ob du oder ich damit Geld verdienen oder ob wir als Hobby schreiben. Jede kreative Arbeit ist wichtig und besonders.

      Ich habe den Artikel als Reaktion auf eine Facebook Diskussion geschrieben, in der behauptet worden ist, dass Menschen, die zum Spaß schreiben, keine richtigen Autor:innen sind und das hat mich genauso wie dich sehr wütend gemacht. Denn das ist absoluter Blödsinn.
      Als junges Mädchen wurde ich selbst für mein Schreiben belächelt, runtergemacht und nicht ernst genommen.
      Ich finde es großartig, dass du schon mit 12 Jahren fleißig schreibst und kreativ bist. 🙂 Ich bin sicher, deine Texte sind wundervoll kreativ und schön.

      Beste Grüße,
      Mika

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